Von Tag zu Tag

Und schon wieder geht ein Jahr dem Ende zu – es dauert zwar noch ein bisschen bis Mitternacht, aber die ersten Wünsche für das kommende Jahr trudeln bereits jetzt ein …

Moment!

Ich bin Euch noch etwas schuldig!

All jene, die leider nicht in den Genuss einer gebundenen Form kommen können (die gute Nachricht: ein paar Exemplare gibt es noch – also gerne melden, wer gerne Papier in Händen hält und „echte“ Seiten umblättern möchte!), sollen nicht traurig und/oder enttäuscht sein, gibt es doch genau hier und jetzt DEN Link, der Dich und Euch mitnimmt auf Bodos und meinen Wanderurlaub „2.0“!

Einfach auf das Bild oder auf den darunter liegenden Link klicken – und ein bisschen warten, bis das digitale Reisetagebuch in seiner ganzen Pracht erscheint!

Viel Spaß beim Blättern, Schauen, Schmökern, Lesen …!

https://www.brinkmann.at/Von-Tag-zu-Tag.pdf

Möge der Saft mit Dir sein!

Was hat es mit diesen 10 bunten Flaschen auf sich, die von diesen 3 süßen Buddhas bejubelt werden?

Dieses Ensemble mal 4 war gleichzeitig Fluch und Segen meiner vergangenen 4 Tage — meine alleinige Tagesration an Nahrungsaufnahme, versetzt mit vielen Vitaminen und kaum Kalorien!

Man nennt das Saftkur!

Oder einen weiteren Schritt in Richtung kompletten Irrsinns?

Ich denke: Ein bisschen Wahnsinn muss vorhanden sein, wenn man ein Experiment wagen will!

hat mich dazu eine Arbeitskollegin, die vor kurzem stolz verkündet hat: Ich habe mir die Saftkur-Box bestellt!

Und schon war auch MEIN Ehrgeiz geweckt: 3 Tage oder gleich mit 5 Tagen in die Fastenzeit 2024 starten? Der Preisvergleich sprach für die große Box, und der Rabattgutschein für die Erstbestellung brachte auch einen gewissen Motivationsschub.

2 Tage später wurde der schwere Karton geliefert. Bodo war sehr neugierig, da ich ihm nichts von meinem Vorhaben verraten hatte. Wider Erwarten zeigte er sich der Sache aber sehr aufgeschlossen und schnorrte mir glatt eine Saft-Tag-Ration, bestehend aus 7 Smoothies und 3 Shots, ab!

Ich entschied mich, diese 4 Challenge-Tage gleich an den Aschermittwoch anzuschließen, weil ich ja bereits an diesem Tag wenig Nahrung zu mir genommen hatte, und der Verzicht auf feste Speisen daher nicht allzu schwer sein sollte.

Von 8 bis 20 Uhr alle 2 Stunden einen Smoothie, um 8, 12 und 18 Uhr zusätzlich einen Shot – am Donnerstag hatte ich viel ins Büro zu schleppen!

Dann begann der Stress, denn mir war bislang nicht bewusst, wie schnell 2 Stunden vorüber gehen können! Schon wieder ein Smoothie, schon wieder ein Shot. Dazwischen noch ungesüßten Tee — ich glaube, ich habe an diesem Tag mehrere Tausend Schritte allein deshalb gemacht, weil ich alle 10 … 15 Minuten ganz dringend aufs Klo musste!

Hungergefühle? Keine Zeit dafür … trinken, Blase entleeren, trinken …!

Abends war eine einfache, klare Gemüsesuppe erlaubt.

In der Nacht musste ich gute 5 Mal das kleine Örtchen aufsuchen – erholsamer Schlaf? Wohl kaum! Außerdem war mir nachts recht kalt – das waren sicher nicht die Nachwehen vom Eisschwimmen!

Am Freitag konnte ich dann mit Bodo „anstoßen“ — welcher Smoothie schmeckt Dir am besten? Der Shot mit Ingwer hat´s in sich!

Halb geschafft / halb noch vor mir!

Meine Arbeitskollegin, die nach dem dritten Tag wegen Kreislaufproblemen abbrechen musste, meinte, sie hätte 3 Kilogramm abgenommen — Ich konnte bei mir eigentlich (noch) keine „Erleichterung“ feststellen!

Tag 3 war etwas zäh – zu wenig Ablenkung offensichtlich. Abends gönnte ich mir zusätzlich zu den Säften eine scharf gewürzte passierte Fenchelsuppe – genug im Topf für Sonntag!

Nachts quälte mich dann schon ein wenig der Hunger … alles nur Kopfsache!!!

Und schon der letzte Tag! Nur ein kurzer Spaziergang im Botanischen Garten möglich – aus eben schon beschriebenen Gründen … (und weil heute wohl jeder andere Gartenbesucher etwas zu essen in der Hand hatte!)

Die Laune: eigentlich sehr gut und entspannt!

Mein Darm allerdings ist beleidigt, weil sich die Blase so in den Vordergrund gedrängt hat – ich müsste innerlich jetzt eigentlich gut durchspült sein.

Das führt mich zu einer gewissen Kritik an dieser Saftkur, denn:

-1- Der Wasserverbrauch war enorm: Teewasser, Klospülung!

-2- Diese Flaschen aus recyceltem PET produzieren leider viel Müll! Nachdem das Produkt aber aus Deutschland kommt, wo es für die Smoothie-Flaschen offenbar Pfand gibt, habe ich alle gesammelt, um sie beim nächsten Deutschland-Besuch beim Leergut abgeben zu können. (Hier hinkt Österreich leider noch arg nach!)

 

Zusammenfassend eine neue Erfahrung, die ich eigentlich aus Bequemlichkeit und Furcht jahrelang vor mich hingeschoben hatte und die wunderbare Erkenntnis, dass mein Körper viel Reserven hat!!!

Sorry, aber ich muss jetzt schnell Schluss machen, denn … 🙂

Insta-Uniformismus vs. Mut zur originären Individualität

Viele denken es sich wahrscheinlich schon seit langem, aber nur die wenigsten sprechen es auch aus.

Bis auf jetzt, denn „meine Kleidertausch-Queen“ hat die vielleicht naiv-anmutende und doch provokant-ehrliche Frage in den Raum gestellt: „Ist dir schon aufgefallen, dass viele Menschen immer ähnlicher aussehen?“ und weiter: „Passiert das mit Absicht?“

Eine gute und sehr subtile Fragestellung, die auch mich zum Nachdenken anstupst, denn die Frage zielt weniger auf die Gleichförmigkeit des getragenen Gewands ab, sondern darauf, dass sich gerade bei den „Jüngeren“ ein erschreckender Trend abzeichnet …

Doch bevor das Geheimnis gelüftet wird, lade ich auf eine kleine Zeitreise ein und kurbeln wir ein paar Järchen zurück bis in meine Kindheit und ein bisschen weiter:

Step 1 – Wieder Platz genommen in der Grundschule in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts: Hatte man ältere Geschwister, „durfte“ man noch brauchbare Kleidungsstücke „auftragen“, wohingehend Einzelkinder „notgedrungen“ immer nach der aktuellen Mode gekleidet waren. Die Haarfarbe war mit Sicherheit noch die natürliche, die Frisur je nach Haarlänge und Talent der Mütter, einen oder mehrere Zöpfe flechten zu können, individuell. Und keine einzelne Zahnlücke folgte irgendeinem Trend.

Step 2 – Holprig folgten dann die hormongesteuerten Teenagerjahre, wo die eigenen Pickeln im Gesicht in der Horde anderer Pubertierender vermeintlich weniger auffielen und wo insbesondere „taschengeld-freundliche“ Modeketten beste Freundinnen in ihren Sog zogen. Passte die eine coole, angesagte Jeans der einen, musste sie zwangsläufig auch der anderen passen, ungeachtet des nur langsam schmelzenden Babyspecks um die Hüften! Du warst schlichtweg out, wenn du dich nicht gleich oder zumindest ähnlich gekleidet hast wie die anderen – Zwang oder Erleichterung?

Das führt zur Frage: Ist der Mensch ein Einzelgänger oder ein Herdenmensch? Soweit zurück kann meine Zeitmaschine nicht reisen, doch „früher“ war das Überleben meist nur in der Gemeinschaft / in der eigenen Herde möglich. Gemeinschaft = Gefühl von Sicherheit. Damit ist das Bedürfnis, „dazu zu gehören“, offenbar tief in uns verankert, auch wenn querelierende Denker, wie Arthur Schopenhauer oder Friedrich Nietzsche, der Meinung waren, dass der Mensch ein egoistischer Einzelgänger sei und nur aufgrund kultureller Zwänge in Gemeinschaften lebe.

Step 3 – Irgendwann war man dann erwachsen, fand vielleicht (oder auch nicht) heraus, welcher Modestil und welche Farben einem stehen (für alle, die sich hier unsicher sind: ich kenne eine Top-Stilberaterin!!!), ging zum Friseur des Vertrauens und musste unter Umständen mit einer schmerzhaften Halux-Operation dafür büßen, doch irgendwann das falsche Schuhwerk getragen zu haben. Das Geld reichte für Brigitte, Freundin, Burda – und wie immer auch die gedruckten „Ratgeberinnen“ hießen -, um sich über die neuesten Trends in Mode und Kosmetik zu informieren. Aber – und das ist jetzt der entscheidende Punkt, bevor ich wieder ins Hier & Jetzt zurückkehre – Ich war Ich, weshalb ich mir auch den knallroten Lippenstift, der mir bei meiner großartigen Eintages-Karriere auf dem Laien-Laufsteg von der Visagistin auf die Lippen aufgetragen wurde (und der nebstbei angemerkt, aufgrund der hohen Temperaturen im Backstage-Bereich rasch ziemlich flüssig wurde …), nach dem Auftritt so schnell als möglich wieder loswerden wollte, weil weder Lippenstift noch Knallrot zu MIR passen!

Wieder zurück!

Wieder zurück fällt auf, dass insbesondere junge Frauen, meistens eigentlich noch Kinder, sich jetzt nicht nur gleich kleiden, sondern sie sehen auch von Kopf bis Nabel ziemlich ähnlich aus, ohne miteinander verwandt zu sein. Sie bewegen sich ähnlich – und sie sprechen auch sehr gleich mit einer Tendenz zum Hochdeutsch (und das egal, welcher Ort im Geburtsschein angegeben ist)!

Wie das?

Das lässt sich nur beantworten, wenn man einen Hang zu Social Media hat! Welche Auswirkungen hat es, wenn eine 22-jährige Influencerin, die „Teil haben lässt an ihrem ach so aufregenden Alltag“, so auf die Schnelle mal gleich 3 Millionen Follower hat? Wenn den unreifen Mädels suggeriert wird, dass die perfekte Augenbraue genau diese Bogenform haben muss, man mit einem falschen Wimpernaufschlag jeden Jungen übertölpeln kann, und man mit Gesäßeinlagen in der engen Tight vorgeben kann, arg trainiert zu haben – ohne ein bisschen Schweiß? Ist die Anleitung zum perfekten Selfie-Posing wirklich lebenserfüllend?

Ich habe verstanden, dass Influencing ein harter Job ist – aber es geht um „Beeinflussung“ – und das birgt in meinen Augen gewisse Gefahren: Was, wenn die Scheinwelt-Blase platzt? Was, wenn die Schönheits-OP daneben geht? Was, wenn die private Überschuldung in bedrohliche Armut führt?

Und was, wenn sich ein Mädchen „alles nach Vorbild richten hat lassen“ – und dann dieses Vorbild aus welchen Gründen auch immer in Ungnade fällt? Kann sich dieses Mädchen dann noch im Spiegel betrachten, ohne in Tränen auszubrechen?

Ich habe Mitleid – ja es ist wirklich Mitleid (!) – mit all jenen, die ihre eigene – grenzgeniale – eigenständige Persönlichkeit, wie ja jeder von „ganz alleine“ geschenkt bekommen hat, durch diesen „Insta-Uniformismus“, wie ich ihn nenne, verlieren. Verlieren bedeutet Verlust, bedeutet: Es ist vorbei!

Zurück in die Zukunft oder doch lieber Mut zur originären Individualität?

[Text erstellt ohne KI … :-)]

Man gewöhnt sich an beinahe Alles!

Vor zwei Jahren haben wir unser Bad erneuert. Und bald darauf fanden wir auch unsere IKEA Küche nicht mehr so hip, insbesondere die fleckig gewordene Massivholzplatte. Einmal haben wir uns zwar die Mühe gemacht, sie per Hand und Schmirgelpapier abzuschleifen, aber ein zweites Mal? Sicher nicht! Mit der Profimaschine würde es zwar leichter gehen, aber dazu müssten Ceranfeld und Spüle ausgebaut und dann wieder schön eingebaut und silikonisiert werden. Nee, bitte nicht!

Also nahm der Gedanke, auch in eine neue Küche zu investieren – wohlgemerkt: wir sind noch immer in einer MIET-Wohnung! – immer mehr an Kraft an.

Wochenende für Wochenende diskutierten wir darüber, was wir uns für die neue Küche wünschen würden: Herd zum Raum, Backofen auf Augenhöhe, zweizeilig, aber mit Schmiss … Eigentlich war ich ja irgendwann mal Architektin, aber Bodo war derjenige, der sich mit einem Zeichentool herumplagte, um die neue Küche in ein Bild umzusetzen. Die Küchenzeile, die an der Wand stehen soll, machte uns fast kein Kopfzerbrechen, aber der raumseitig angeordnete Teil schon, weil wir ihn leicht schräg haben wollen und da kommen die Dachschräge und ein Pfeiler ins Spiel.

Irgendwann hatten wir sie dann doch, die Skizze und machten uns einen Termin bei einem Küchenplaner in einem der größeren Möbelhäuser aus. 4 Stunden waren wir dort, hatten uns auf ein Design, die Farbe und die Arbeitsplatte geeinigt. Es kam sogar jemand zum Ausmessen. Doch je mehr wir darüber nachgrübelten, desto mehr waren wir der Überzeugung, dass wir hier mit Standardmaßen nicht zurande kommen werden!

Wir gingen noch zu einem zweiten Küchenplaner in einem der großen Baumärkte. Hier dauerte es dann nur zwei Stunden. Es kam ein komplett anderes Design heraus, aber die abgeschrägte Arbeitsplatte blieb die Krux an der G´schicht, denn der Hersteller sagte: das kann ich nicht!

Dann doch lieber zu einem Tischler? Auf Empfehlung fuhren wir im April nach Bratislava zu einem Küchenprofi-Familienbetrieb. Beratung top, Material- und Geräteauswahl top, Preis vergleichsweise zu den beiden anderen Küchenplanern OK!

Wir einigten uns darauf, dass wir die Küche erst im Spätsommer brauchen.

Was tun mit der alten Küche? An einem Samstag Ende Juni auf willhaben.at gestellt, war sie bereits am Montag verkauft! Bodo´s Töchter und einer der beiden Töchter-Freunde halfen fleißig beim Demontieren – und das war´s dann mit 20 Jahren IKEA!

Nur: wie ernähren wir uns bis in den Herbst hinein? Kühlschrank, Backofen und Geschirrspüler behalten wir ja, aber damit kann man noch nicht kochen!

Wir haben die schweren Geräte alle auf Rollen gestellt, um für Ausmalen und Bodenabschleifen flexibel sein zu können.

Die Männer haben eine provisorische Spüle gebaut.

Wir haben eine mobile Induktionsplatte, um uns schon mal ans Kochen mit Induktion gewöhnen zu können

Das tägliche Geschirr und die Trockenlebensmittel sind im Bücherschrank deponiert – und damit leicht griffbereit, die Bücher selbst harren seit Wochen in Umzugskisten aus.

Zu Zweit nebeneinander zu kochen, ist etwas beengt und führt zu kleineren Zänkereien.

Und mit dem kopflastigen Geschirrspüler bin ich nach wie vor etwas auf Kriegsfuß: nicht nur einmal habe ich beim Befüllen bzw. Ausräumen vergessen, dass das Gerät ja frei steht – ein dir entgegen kippender Geschirrspüler ist alles andere als lustig! Bodo hat daher eine Schachtel davor gestellt, damit die Fronttür beim Be-/Entladen des Geschirrspülers fest aufliegt.

Aber es bestätigt sich das Phänomen, dass man sich an alles gewöhnt! Ich habe die alte Küche bereits komplett vergessen und mich an diese primitive, aber doch funktionelle Interimslösung gewöhnt, aber es vergeht kein Tag, dass nicht einer von uns beiden seufzt:

Jetzt wär´s dann aber schon bald Zeit, dass wieder Normalzustand einkehrt!

Ja, es wäre an der Zeit, sich an die Neue zu gewöhnen, die uns hoffentlich auch viele Jahre begleitet!

Outdoor – Shower

Vor mittlerweile zwei Jahren haben wir unser Bad erneuert. Ich habe damals aus der Not heraus und weil der Sommer zum Glück ein sehr schöner war mit wenig Regentagen begonnen, mich auf der Terrasse zu duschen – mit Gartenschlauch und kaltem – sehr erfrischenden(!) – Wasser.

Mir hat das so gut gefallen, dass ich auch im darauffolgenden Sommer und natürlich auch in diesem heißen Sommer so meiner Körperhygiene nachgekommen bin.

Beim Besuch von Bodo´s Mutter im August entdeckten wir in einer „WohnIdee“ eine nette Variante einer Vintage-Outdoor-Dusche, die mir Bodo nun nachgebaut hat: Er hat eine wunderschöne grüne Metall-Gießkanne unter dem Sonnendeck montiert, einen automatisierten Wasserzufluss eingerichtet und ein Schnürl zum Bewegen.

Es ist zwar brrrr, wenn das kalte Wasser zuerst auf den Kopf trifft und nicht auf die Füße und Beine, wie ich es mit dem Gartenschlauch mache, aber: es funktioniert!!!

I like it und genieße jede einzelne Outdoor-Shower!

Der Selbstversorger-Versuch

Bodo hat ein neues Hobby bzw. seine beiden grünen Daumen entdeckt!

Bislang hatten wir auf unserer kleinen Terrasse eigentlich immer nur ein paar Blumentöpfe mit mehr oder weniger Glück, die Pflanzen dann auch gut über den Winter zu bekommen. Denn seitdem der Rauchfangkehrer ein Veto gegen das Überwintern von Balkonpflanzen im Stiegenhaus ausgesprochen und sogar mit Strafen gedroht hat, sind wir vorsichtiger beim Pflanzenkauf geworden und legen mehr Wert auf „winterfest“ – obwohl die letzten Wiener Winter selten unter Null Grad gerutscht sind.

Heuer im verregneten Frühjahr kam Bodo dann aber mit der Idee, Gemüse anzubauen. Es begann mit einigen vielen Anzuchttöpfchen in einer kleinen Anzuchtstation – mitten in der Küche. Seine Freude riesengroß, als sich die ersten grünen Sprießlinge zeigten. Und große Enttäuschung, wenn sich bei anderen Anzuchttöpfchen auch nach Wochen liebevoller Obsorge nichts zeigen wollte.

Lektion 1: Nicht jeder Samen geht auf!

Jetzt sind sie da, die Setzlinge, nur wohin damit? Bodo nicht müde und voller Tatendrang, entdeckt im Internet recht hübsche stufenförmige Pflanzregale aus Holz. Eines Abends, als ich nach Hause komme, stehen zwei dieser Regale bereits zusammengebaut auf der Terrasse. Zum Zwecke der Beweglichkeit konstruiert Bodo dann noch einen fahrbaren Untersatz.

Ab jetzt, so scheint mir, habe ich mein Mitspracherecht, was die Terrasse betrifft, ziemlich verwirkt. Zumindest aber darf ich mitbestimmen, wie bzw. wo die beiden Regale aufgestellt werden – und:

mein Sonnendeck ist jedenfalls TABU!

Meine Idee, lieber mit Einzeltöpfen zu gärtnern, um flexibel bleiben zu können, als mit der mitgelieferten Pflanzwanne, wird sich über die nächsten Wochen hinweg als grandios erweisen, denn so kann Bodo leicht auf das individuelle Verhalten von einzelnen Gemüsepflanzen reagieren: braucht die eine mehr Sonne, kommt sie in die oberste Reihe, wächst die Tomatenstaude ins Unendliche, muss sie mit dem Topf ganz nach unten ins Parterre, damit der dünne Stamm nach oben hin gestützt werden kann.

Wir sind so ziemlich jedes Wochenende in einem der größeren Gartencenter, wo wir zusätzlich bereits „halbfertige“ Pflanzen – Erdbeeren, Chili, Zupfsalat – und viele, viele Pflanztöpfe kaufen. Bald schon sind die beiden Pflanzgestelle gut befüllt. Bodo bestellt daher heimlich noch ein weiteres und lässt sich dazu hinreißen, es mit Kohlrabi und Broccoli zu versuchen – es bleibt mehrheitlich beim Versuch!

Lektion 2: Irgendwann ist dann aber genug!

Pflanzen brauchen viel Wasser. Bodo entwickelt ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem, natürlich mit einer automatischen Steuerung, damit wir auch unbesorgt in den Urlaub starten können. Ich muss neidlos anerkennen, dass Bodo´s Hingabe schön langsam auch belohnt wird: Die ersten Erdbeeren werden rot, die Tomatenpflanzen schießen in die Höhe, aus den gelben Blüten werden langsam kleine Rispentomaten, die vermeintlichen Snackgurken werden immer größer und schwerer, und auch die ersten Chilischoten zeigen sich.

       

Lektion 3: Das Wachsen verlangt nach viel Geduld!

Rasch aber spricht sich herum, dass hier ein neues kleines Paradies entstanden ist – die ersten Schädlinge machen sich breit! Bodo rückt jeder Laus und jeder Blattwanze an die Pelle – leider geht es dabei nicht ganz ohne „freundliches“ Gift!

Wir ernten die ersten Rispentomaten. Hin und wieder steckt mir Bodo eine saftige Erdbeere in den Mund. Die ersten Paprika werden knallig rot. Die ersten Chili verbrennen unseren Gaumen. Nur die Snackgurken sind so lala – die Pflanze war nach der einen Ernte dann auch gleich kaputt. Und auch der würzige Zupfsalat hat sich dann rasch verausgabt.

Lektion 4: Je mehr Grün, desto größer wird der Komposthaufen!

Nur die Kohlrabi und die Broccoli scheinen, außer, dass ihre Blätter eine Delikatesse für gefräßige Raupen darstellen, keine Lust zu haben, unsere Mahlzeiten zu begleiten. Die Blätter wuchern zwar, aber wo bleibt die Frucht? Nun ja: Gestern konnten wir die erste (und einzige?) Kohlrabi ernten – und diese war wider Erwarten sogar super knackig und gar nicht holzig!

Wir haben jetzt September, man spürt, dass auch den Pflanzen langsam die Kraft ausgeht. Noch aber sind viele Tomaten und Schoten grün – wird es die Spätsommersonne noch schaffen, sie zu röten und reif zu machen?

Bodo denkt bereits schon weiter und plant gerade eine Überwinterungsstation!

Lektion 5: Vom Anbau bis zur Ernte und darüber hinaus ein umfangreiches Hobby mit allerlei Höhen und Tiefen!

Aber es macht Bodo viel Spaß – und ich freue mich, dass es so wunderbar grün auf unserer Terrasse ist – „meine“ Blumen tragen auch ein bisschen dazu bei!

Kraftort

Das schicksalsschwere 2020-er Jahr hat mich ja dazu inspiriert, Yoga und Fitness im Grünen – mit viel Sauerstoff, frischer Luft und viel Abstand zueinander – anzubieten – siehe gerne auf lucia.klatil.at!!! Leider ist die reale Nachfrage nicht so berauschend, wie ich es mir erhoffen würde – vielleicht funktioniert die Mundpropaganda auch nicht so gut wie ein Lauffeuer, aber es fanden auch in diesem 2023-er Sommer bereits ein paar sehr schöne Sessions statt! Und der Sommer dauert ja hoffentlich noch ein wenig an!

Mein absoluter Favorit für das Auflegen der Yogamatte ist heuer aber mit Sicherheit der Theseus-Tempel im Volksgarten! Man ist hier leicht erhöht über dem umgebenden Grün, ein zartes Lüfterl erfrischt und belebt, der Steinboden ist zwar etwas holprig, aber nicht so nachgiebig wie eine Wiese, es steigen hier keine Mücken auf, um deine Nasenflügel zu erforschen, es kommt nicht plötzlich ein Gärtner und dreht den Rasensprenger auf – und man wäre hier sogar bei einem Regenguss einigermaßen geschützt!

Und was mich am meisten berührt: es geht von dem Gebäude, das hier mitten in der Innenstadt in einer Parkanlage situiert ist, eine KRAFT aus, die mich einfach in ihren Bann gezogen hat. – Herrlich!!! Aber so herrlich, dass auch andere Yogis diese Inspiration für sich in Anspruch nehmen – am vergangenen Freitag zum Beispiel fanden um 7:00 Uhr in der Früh gleich 3 unterschiedlichste Yoga-Einheiten statt: eine Privatstunde, eine professionell von einem Yogastudio inszenierte und mein kleiner, feiner Yoga Flow mit 2 treuen Teilnehmern aus meinen Yogaklassen. – Zum Glück hat der Tempel ein rundumlaufendes Plateau, sodass jede Gruppe für sich eine entsprechende Yoga.Bühne hatte.

Selbst mein Schatten war heute Morgen ganz hin und weg!

Unterstütze den heimischen Handel – oder doch nicht?

Oh – Unser Wasserkocher hat ein irreparables Leck!

Ein Haushalt ohne Wasserkocher ist aber ein absolutes No Go, braucht man doch ziemlich oft heißes Wasser – für eine Tasse Tee oder wenn man die Nudelwasser-Kochzeit beschleunigen will (hier scheiden sich allerdings die Geister, ob dies ein Energieverschwendungsverbrechen ist oder nicht). Daher geht Warten gar nicht – und weil Samstag ist (gleich Einkaufstag), machten wir uns heute Vormittag bei leichtem Schneegestöber und Matsch auf den Straßen auf den Weg zum „Ich bin doch nicht blöd!“ – „Let´s go!“-Elektrofachmarkt, der mit seinem grellen Rotton und seinen unverschämt verlockenden Angeboten in jeder Werbeschaltung aufscheint und zumindest einmal im Jahr mit zusätzlich unvergleichbaren Super-Angeboten lockt, welche Jung wie auch Alt (und des öfteren auch meinen Bruder – Happy Birthday an dieser Stelle!) am 27.Dezember bereits frühmorgens aus dem Bett holt, wo dann in der Kälte vor den geschlossenen Schiebetüren ausgeharrt wird, um vielleicht doch als Erster das limitierte Superschnäppchen ergattern zu können!

Bodo quetschte also den Smart in eine freie Parklücke hinein, wir quetschten uns in die Einkaufsmall in Wien Mitte, die Stiege rauf und ich dann ziemlich zielorientiert bei den elektrischen Zahnbürsten links abgebogen in Richtung „Alles für den Haushalt“ – Voilá: Abteilung Wasserkocher gefunden! Unsere Erwartungshaltung groß, aber leider die Auswahl sehr ernüchternd :-(. Unser lecker Wasserkocher hat uns ja mindestens 10, wenn nicht sogar mehr Jahre begleitet, hat sich regelmäßig gerne mit Essigkonzentrat verwöhnen lassen, um innen wieder brillant zu glänzen und war einfach robust und von guter Qualität. Aber das, was wir da an Ausstellungsstücken zu sehen bekamen, war ziemlich ernüchternd, nicht nur, was die No-Name-Made-in-China-Produkte betraf, sondern auch gut bekannte Marken, wie – eh schon wissen! Aber kein Teil, das gefiel und uns zusagte! Bodo natürlich gleich auf www.amazon wegen Alternativen nachgeschaut, ich ging die Reihe nochmals ab – und: da waren mittendrin ein paar verschlossene Kartons mit einem zwar nur 1,2 Liter-Modell, aber in Form und Farbe laut Foto einigermaßen ansprechend. Leider gab es dazu aber kein Ausstellungsstück zum Angreifen, Anschauen, Drehen & Wenden – und auch kein Preisschild. Also packte ich einen der Kartons und ging zum nächstbesten Verkäufer. Der fuchtelte etwas umständlich mit seinem Scangerät herum, um mir den Preis zu verraten. Als ich aber darum bat, den Karton zu öffnen, damit wir uns den Wasserkocher anschauen können (schließlich soll man ja nicht die Katze im Sack kaufen!), meinte er, dass das nicht ginge, denn mit dem Öffnen des Karton käme automatisch der Kauf zustande – Was soll das, bitte? Als sich dann aber auch der Abteilungsleiter ziemlich konsumenten-un-freundlich zeigte mit „Das ist so!“, sah ich aus dem Augenwinkel, wie auf Bodo´s Hals die Adern hervortraten – uih: Explosionsgefahr! Aber nachdem Bodo heute mit frisch geschorenem Kopf lammfromm war, begnügte er sich damit, seinem Unmut mit einem sarkastischen „Dankeschön“ Ausdruck zu verleihen – und damit zogen wir – ohne Wasserkocher natürlich! – von dannen.

Da will man als Amazon- und Zalando-Premium-Kunde (…) EINMAL den heimischen Handel unterstützen, wird man dermaßen vor den Kopf gestoßen! Wir kommen einfach aus dem Kopf-Schütteln nicht heraus!!!

Wien Mitte ist ein kleines Einkaufszentrum – neben dem Schlapp-Laden von gerade eben, gibt es daher auch einen Supermarkt. Laut Flugblatt der Woche sind Brat-Pfannen im Superangebot – und nachdem unsere kleine 24 cm Pfanne schon ziemlich in die Jahre gekommen ist, wollten wir uns eine jungfräulich Neue beschaffen. Und so sollte es sein, dass ich beim Einfach-mal-so-Durchschlendern einen Wasserkocher entdeckte – reißfest verpackt – kein Ausstellungsstück! Aber ein Angestellter gleich anbei beim Einschlichten von Ware. Auf unsere Anfrage hin, ob es denn freundlicherweise möglich wäre, einen Karton für uns zu öffnen, holte der gute Mann wortlos sein Stanley-Messer aus der Tasche und packte für uns den Wasserkocher aus – der passt oder? Schöne Form, gut zu greifen – und: durchsichtig aus Glas mit LED-Beleuchtung! Wir zum Mann: „Den nehmen wir – geben Sie uns einfach den Karton, wir packen den Wasserkocher selbst ein!“ – er darauf zu uns: „Nehmen Sie einen originalverpackten Wasserkocher – den ausgepackten stelle ich als Ausstellungsstück hin!“ – Das nenne ich kundenfreundlich! Großes Lob hier – große Kritik aber ein paar Meter weiter!!!

Aus Ärger wird Freude – Wir werden uns jedenfalls bei jedem Wasser-Heißmachen nun nicht nur an der blauen LED-Lichtershow und an den aufsteigenden Wasserbläschen erfreuen, sondern auch gerne an diesen freundlichen Supermarkt-Angestellten zurückdenken!

Befindlichkeiten

Stimmt – ich war jetzt eine ganze lange Weile stumm und bin mit meinen Gedanken lieber allein geblieben. Muss manchmal wohl so sein! Ich habe selten Vorsätze, weil Schokolade und Prosecco einfach zum Leben gehören und ich mich nicht gerade als Bewegungsmuffel bezeichnen möchte – fragt doch einfach den Schweinehund, den ich 5x in der Woche um halb sechs Uhr morgens in die Laufschuhe stecke – und das nicht, um sich vor dem Spiegel bewundern zu können, nein, um (fast) jedem Wetter zum Trotz ein paar Kilometer zu laufen oder zu gehen. Aber vielleicht sollte ich nun doch wieder regelmäßig mein Gedanken-Wirrwarr in geschriebene Worte fassen, bevor mein kleiner Kopf zerplatzt!

Ich habe wenig geschrieben in den letzten Monaten.

Ich war aber auch schon über ein halbes Jahr nicht mehr bei einer Kleidertausch-Party. Ich möchte jetzt wahrlich nicht den Anschein erwecken, dass ich mir keine Klamotten mehr kaufe – DAS nun wohl gar nicht – denn egal, ob frustig oder lustig: ich kann einfach nicht widerstehen, wenn das etwas „andere“ Kleid, oder die etwas „originelleren“ Schuhe mich anflehen, mich ihrer anzunehmen!

Aber um das für alle so unmäßig turbulente Jahr 2022 zumindest im Kleiderschrank geordnet zu beenden, bot sich Mitte Dezember noch eine Chance, sich mit anderen Frauen auszutauschen.

Unter dem Motto „très chiq“ trudelten an diesem winterlichen Freitag nach und nach wieder rund 20 Frauen ein – jede für sich eine Lady, eine Queen – jede für sich mit vielleicht individueller Intention, aber alle zusammen mit dem Vorsatz, sich für 3 Stunden gut zu unterhalten.

Die Vibrationen im Raum wie immer gut zu spüren, die kleinen Gespräche, das bloße Schauen und Warten auf den spannungslösenden Start – und doch waren da auch andere Vibes, die meine Aura umspülten:

Zum einen die neue Location: nicht mehr in der Wohnung in einer ruhigen Stadtrand-Gasse mit Ausblick in den unverbauten Sonnenuntergang, sondern in einer Praxisgemeinschaft in einem der dichten-engen Innenstadtbezirken. Alles in allem nachhaltig, denn die langjährige Tausch-Oase wird nun vom Töchterlein bewohnt und der annähernd quadratische Praxisraum bleibt nun außerhalb der Praxiszeiten nicht verwaist. Doch es ist halt nicht die „eigene“ Umgebung, in der unsere flott-inspirierende „Party-Mummy-Queen“ schalten und walten kann, wie sie will – sie ist als Untermieterin von den Timeslots abhängig, finden hier ja nicht nur der Kleidertausch, sondern auch die persönlichen Stil- und Farbberatungen statt.

Ziemlich frontal wurde ich mit den Sorgen und Ängsten einer dynamischen Einzelunternehmerin konfrontiert, für die die vergangen drei (!!!!!!) Jahre eine mächtig nervenbelastende Herausforderung darstellten. Und gerade dann, wenn man seinen Job – nein: seine Berufung! – so gerne macht!

Jedes Vanillekipferl muss mit Staubzucker bestäubt werden, um als Vanillekipferl bestätigt zu werden.

Doch wenn sich dann über eine eh schon leicht angegriffene Seele auch noch Befindlichkeiten wie eine klebrige Masse drübergießen, dann … dann muss das auch mal ausgesprochen werden: So geht das nicht!

Was geht nicht?

Sich anmelden, sich abmelden, sich dann doch wieder anmelden wollen, dann aber kurzfristig doch nicht kommen können – Ja oder Nein? Will ich zum geselligen Kleidertausch? Dann werde ich auch teilnehmen – ausgenommen, der Schnupfen sitzt zu tief in der Nase, der Schnee erdrückt Wien, das vielfach angedrohte Blackout ist nun doch real geworden, weil es am festlich beleuchteten Rathausplatz einen Kurzschluss gegeben hat.

Es kann einfach nicht alles wie selbstverständlich den eigenen Befindlichkeiten, wie gravierend sie sein mögen oder nicht, untergeordnet werden!

Diese Kleidertauscherei ist vielleicht kein Staatsbankett und kein Konzert, das von langer Hand vorbereitet werden muss, aber es steckt trotz allem organisatorisches Engagement drin: die Anmeldungen erfassen und nachhalten, das Setting vorbereiten – und schließlich kommen die Prosecco-Flaschen auch nicht von alleine in den zweiten Stock hinauf! Aber wenn dann zwei Stunden vor Beginn die Meldung kommt: „Du, ich kann jetzt doch nicht kommen!“ – dann steigt verständlicherweise die Galle ziemlich hoch – blöd nur, wenn dann die, die ja verlässlich und in freudiger Erwartung mit ihren prall gefüllten Koffern und Taschen antanzen, vom Frust ordentlich etwas abgekommen.

Ich fand es jedenfalls cool, dass uns unsere „Party-Mummy-Queen“ noch vor dem eigentlichen Beginn sich ihren Ärger von der Seele geredet hat und auch darüber abstimmen ließ, ob es vielleicht sinnvoller wäre, das Kleidertausch-Intervall auf 6 oder 8 Wochen auszudehnen – wurde von den Stammgäst:innen kategorisch abgelehnt – was wiederum zeigt, wie wichtig dieser kurzweilige Freitag-Abend für die meisten ist.

Ich bin vielleicht kein Stammgast, aber ich freue mich auch jedes Mal auf diesen „anderen“ Freitagabend.
Aber was ich selbstkritisch mitgenommen habe ist, dass ich in Zukunft diverse (private) Outlook-Termine nicht mehr so leichtfertig mit „Vorbehalt“ zusage, sondern auch mir gegenüber ehrlicher bin und erforsche, ob mir der Termin wichtig ist oder ob ich „eh“ schon weiß und spüre, dass ich nicht hingehen will / werde. Vielleicht ist die/der eine oder andere dann beleidigt, andererseits aber weiß die-/derjenige dann auch Bescheid.

Ich weiß jedenfalls, dass ich meine Teilnahme am Kleidertausch primär davon abhängig mache, ob ich auch etwas zum Tauschen mitbringen kann – und wenn der Stapel dann ein schönes Volumen erreicht hat, freue ich mich, wenn ich an dem „einen“ Freitagabend dann auch sicher kann – und wenn es an dem einen Freitag nicht klappt, gibt es ja zum Glück in vier Wochen schon wieder die nächste Gelegenheit!

Befindlichkeiten können getrost auch mal ein wenig zurückstecken!

Mein 3. Stich im Dom

Wie sagt man so schön?
* Nägel mit Kröpfchen schlagen
* über die eigene Wildsau hüpfen
* die Chance beim Schlafittchen zupfen
… ich und meine verunglückten Redewendungen …!

Jedenfalls habe ich heute – zwei Tage vor Weihnachten / vier Tage vor meinem xx. Geburtstag (oje!!!) / jedenfalls noch im 21er – die Gunst der Stunde ausgenutzt und bin in der Mittagspause mit schnellem Schritt Richtung innerstes Herz der Stadt aufgebrochen – im sportlichen Slalomschwung, den einkaufwütenden menschlichen Hindernissen ausweichend, kam ich mit leicht erhöhtem Puls, aber ohne Schweiß auf der Stirn oder in den Achselhöhlen am Stephansplatz an und tauchte ohne ein zitterndes Zögern ein in die teuerste Immobilie des Landes – den DOM!

Zum heimlichen Gebet? Zur schnellen Beichte? Zum 12-Uhr-Gottesdienst?

Nicht ganz – und wenn, dann nur im Vorübergehen, denn vielmehr zog es mich ins Seitenschiff und in die Barbarakapelle, wo seit einigen Wochen der Joanniter-Orden eine Impfstation eingerichtet hat. Meine Angst, ohne Termin in einer langen Schlange warten zu müssen, war zum Glück gänzlich unbegründet – in der Anfangszeit stand die Schlange der Impfgierigen weit bis raus ins Freie mit bis zu 4 Stunden Wartezeit – und das im herbstlichen Wiener Wind. Vor mir keine 20 Leute – und alles ging sehr zügig voran, so schnell, dass ich von dem im Hauptschiff gerade abgehaltenen Gottesdienst kaum den Fürbitten, dem Halleluja, der Wandlung und dem Vaterunser folgen konnte – denn schon war ich dran!

Das „Machen Sie einen Oberarm frei!“ gestaltete sich ein wenig schwierig, weil sich die Ärmel meines Kleides schlecht aufkrempeln lassen, ich daher das Kleid aufknöpfen musste, um ein wenig „kalte Schulter“ zeigen zu können. Und als kleine Draufgabe wurde das bisschen nackte Haut während des Pieksens fotografiert – natürlich mit meiner Erlaubnis! Der Schnappschuss kommt aber offenbar nur in das Archiv der Joanniter und leider nicht ins Fernsehen zur Promiparade – schade eigentlich, denn gestern Abend in meiner – überraschend – gut besuchten Bodywork-Stunde gab es kräftiges Kurzhantel-Training – und das macht am Tag danach immer ein gute Silhouette!

Zum Abschluss gab es dann auch noch den offiziellen Gottesdienst-Abschluss-Segen vom Priester …

Ob mich jetzt der Booster besser schützt? Das kann mir keiner sagen und ist mir an sich auch nicht so wichtig, denn viel essentieller erscheint es mir, weiterhin auf Abstand und Distanz zu achten, regelmäßig, dh mehrmals in der Woche (!) einen PCR-Test und jedenfalls keinen leichtsinnigen Unfug zu machen!

Allerdings bekommt – rein symbolisch betrachtet – „mein“ 3. Stich durch die Atmosphäre dieses besonderen Ortes eine besondere Bedeutung. Heißt es nicht auch: Der Glaube kann Berge versetzen? (… das war jetzt richtig zitiert oder …? 😊