Fashion-Sale für eine gute Sache

Wahrscheinlich das erste Mal, dass ich es bedauere, keinen Facebook-Account zu haben – nur für diese eine Sache, die in meinem Kopf sich formiert. Aber, nachdem ich annehme, dass mein Bekanntheitsgrad nicht von der einen zur anderen Sekunde ins Vielfache aufschwingt, bleibe ich bescheiden hier auf meiner Blogseite – hier, um für eine private Sache mit Herz die Trommeln zu schlagen.

Das Flüchtlingsthema beherrscht unsere Nachrichten, jedes private Gespräch unter Freunden und Bekannten, nur die Politiker halten sich zurückhaltender als es angebracht wäre. Ich bin dem Aufruf bei uns im Unternehmen gefolgt, bestimmte Sachgüter (welches sind: T-Shirts, Jogginghosen und Turnschuhe) zu spenden. Aber das ist mir nicht genug!

Ich möchte mich hier und jetzt und in den kommenden Tagen von etlichen Kleidern, Jacken, Mänteln, einer Hose und einem Hosenanzug trennen, von hippen Schuhen und Stiefeln und einigen Handtaschen – und das gegen eine freiwillige Spende – einer Spende für die Menschen in Not!

Daher an dieser Stelle meine Bitte: schaut, gustiert und sagt es anderen weiter, die mich noch nicht kennen! Und wohlgemerkt: es kann alles direkt vor dem Spiegel bei mir anprobiert werden!

Hier die Fashion-Galerie (das Model wohlgemerkt hat mit mir zwar eine gewisse Ähnlichkeit – oder ist es einfach doch nur ein Double?) / alles in quasi M/38 bzw. das Schuhwerk in Größe 41; die extreme High-Heels in Größe 40 (und das eine oder andere Accessoire findet sich sicher auch noch):

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Burning Lurchi

Wer von Euch ist nicht mit Lurchi, dem Markenzeichen der Schuhboutique Salamander, aufgewachsen? Meine Erinnerungen gehen zurück bis zu den knallroten Lackschuhen, die ich 1976 bekommen hatte und die ich beim großen Erdbeben, das Friaul mehr oder weniger zerstörte, unbedingt retten wollte (neben meiner Schultasche). Jedenfalls war ich als Kind wohl schon Schuhfetischist oder lag es einfach an den Geschichten um Lurchi, den Feuersalamander, die man beim Schuhkauf lesen konnte und die mich so begeistert hatten?

Lang, lang ist es her – ich trage keine roten Lackschuhe mehr und Bildergeschichten lese ich auch nicht mehr. Aber das Tier Feuersalamander ist etwas Besonderes geblieben, wohl, weil es in freier Wildbahn nur mehr selten vorkommt. Deshalb war ich gestern Morgen, nachdem ich mit viel Keucherei und einem kleinen Abenteuer (beim Versuch, den gepflasterten Aufstieg über einen schmalen, steilen Trampelpfad abzukürzen, musste ich feststellen, dass der Grip der Laufsohle gegenüber feuchten Lehm keine Chance hat, weshalb manche Körperstellen die ungewollte Bekanntschaft mit dem selbigen Lehmschlamm machten) oben am Leopoldsberg angekommen war und mich für den Downhill-Run bereit machte, freudig überrascht, als sich vor mir auf dem Waldboden ein lebendiger Feuersalamander in seiner markanten schwarz-gelben Zeichnung vom Braun des Weges deutlich abzeichnete. Fast wäre ich im Flug nach unten auf dieses Tierchen drauf gestiegen! Gerade rechtzeitig konnte ich noch den einen schicksalhaften Schritt verlängern, um mich daraufhin einzubremsen, um das Tier zu bewundern. Leider war dieser eine Feuersalamander nicht sehr erfreut über die morgendliche Störung – ringsherum alles leise, nur mein lauter Schritt als Bruch der Waldidylle. Lurchi, nicht bereit, für ein Foto still zu halten, verzog sich als gleich ins Bodenlaub – und weg  war er!

In Reminiszenz an frühere Zeiten habe ich dann die Sommerschuhe verstaut und den Winterschuhen im Schrank ihren Platz für die nächsten Monate bereitet. So schön aufgereiht, fast wie beim Salamander – ich denke, Lurchi wäre stolz auf mich!

Ein Tropfen ….

Heute stehen Sport und Mode und meinerseitige Kopf-Flausen mal im Hintergrund – heute zählt der Mensch! (eigentlich wollte ich diesen Blog schon vor Tagen schreiben – warum nicht, das ist eine andere Geschichte)

Seitdem ich bei meinem morgendlichen Long Jog (doch kurz Sport …) im Radio die erschreckenden Nachrichten zur Flüchtlingssituation gehört habe, geht mir die Völkerwanderung, die sich momentan über Europa erstreckt, nicht mehr aus dem Kopf. Was tun? Wo und wie helfen? Das erste war – selbstredend – mal eine ordentliche Geldspende an die Organisationen, die mit Herz und sozialer Kompetenz unermüdlich unterstützend eingreifen. Trotzdem bleibt das mulmige Gefühl der Hilflosigkeit, wenn man die Nachrichten hört.

Da kam es wie ein Lichtblitz aus dem Himmel, als mein oberster Boss spontan entschied, in unserer Großbaustelle auf einer Fläche, die noch nicht ausgebaut ist, eine Flüchtlingsauffangstation mit 300 Schlafplätzen einzurichten. Das war am vergangenen Donnerstag – danach fing das Rad zu rattern an! Bei einem beliebten schwedischen Möbelhaus wurden 150 Stockbetten bestellt – verlässlich zugesagte Lieferung: Samstag, 11 Uhr. Ausführende Firmen stellten freiwillig ihre Arbeitsleistung zur Verfügung: es mussten Leitungen und ein provisorischer Boden verlegt werden. Sanitärcontainer wurden geordert und am Freitag angeliefert. Bei Wien Kanal hat ein Anruf genügt und binnen weniger Stunden nur war ein Zugang zum Straßenkanal gelegt. Und dann am Samstag die humanitäre Mega-Action: rund 70 freiwillige Mitarbeiter aus dem Konzern bauten innerhalb von 7 Stunden besagte 150 Stockbetten zusammen. Ein Kollege hat mir stolz berichtet, dass er und sein Team 8 Betten zusammengebaut haben – tolle Leistung!

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Ich habe mich eher als Betten-Schlepper (oophs: das Wort sollte man eher vermeiden; allerdings hier zutreffend, denn die doch sehr schweren Betten aus Holz mussten von A nach B transportiert werden, über 100 Meter über unwegsames Gelände, weil wir hier bauseits noch nicht fertig sind).

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Nach dem x-ten Bett war dann kurz mal mein Leistungspuffer verbraucht – Zeit für eine Pause und eine Jause, die in unserem großen Veranstaltungssaal angeboten wurde – das erste Catering noch vor Inbetriebnahme des Gebäudes!

Am späteren Nachmittag war´s mir dann fad – außerdem können Männer viel besser schwere Dinge tragen (besonders stark waren die Jungs einer Transportfirma, die uns geholfen haben und die mir immer wieder mal sehr gentlemanlike das Bett quasi aus der schmerzenden Hand nahmen). Daher wechselte ich zum Team „Innenarchitektur“, das die Betten zu Gruppen zusammenstellten; diese wurden dann mit Baustellenzaun voneinander abgeteilt und mit Decken verhängt, um eine gewisse „Privatsphäre“ zu schaffen. Ins Schöner Wohnen kommen wir damit nicht, aber zumindest war die Aktion eine Pressemeldung am Sonntag wert. Parallel zum Nestbau wurde an anderen Stellen noch der provisorische Boden mit Linol verlegt. Die Zeit drängte, denn am Abend sollte die Schlafstätte in Betrieb gehen. Viele kleine und größere Handgriffe, etwas Hektik (anstrengend war, dass mehrere Alphatierchen das Kommando übernehmen wollten – kein weiterer Kommentar dazu!), aber über allem stand ein einziger Gedanke:

was zählt, ist der Mensch!

Die Schlafstätte ging dann auch am Samstag wirklich noch in Betrieb. Sie dient momentan als Übernachtungs- und Erholungsort für die Menschen, die auf eine Weiterfahrt mit dem Zug hoffen. Freiwillige Helfer übernehmen Nachtschichten; der Samariterbund ist immer dabei und auch Ärzte kümmern sich um die Männer, Frauen und Kinder. Ich werde sicher auch noch die eine oder andere Nacht, einfach Zeit „spenden“ (derzeit ist das Kontingent an Mitarbeitern des Konzerns aber ausreichend – die Kollegen dürfen sich am Tag nach der Nachtschicht auch ausschlafen – bei mir wäre das derzeit – außer am Wochenende – nicht möglich / nicht erlaubt, da von MO-FR die Baustelle Vorrang hat).

Ein Tropfen auf dem heißen Stein – aber viele Tropfen füllen auch das Glas!