Die Wander-Katze

Der erste Betriebsausflug der „Project Advisers“ am Freitag, 28.Juli 2017!

Ursprünglich war geplant gewesen, eine kleine Bergtour auf der Rax zu machen. Nur leider war genau in dieser Woche das Tief Alfred aktiv, hat Wind und Regen und kühlere Temperaturen gebracht – in der Stadt leicht zu ertragen, aber auf dem Berg? Also haben wir – Michael, David und ich – flexibel und spontan, wie wir sind, schnell umgeswitched auf eine kleine Wanderung im schönen Wienerwald mit anschließendem Mittagessen in einem Landgasthaus.

Gesagt, getan! Treffpunkt Purkersdorf, Michael´s Wohnort. Nach kurzem beruflichem Gedankenaustausch und Auto-an-den-Schlusspunkt-Stellen machen wir uns zu Viert – Michael´s Ehefrau Susi ist mit von der Wanderpartie – direkt von ihrem Wohnhaus aus auf den Weg. In der Gasse, bevor es in den Wald geht, werden wir von einer sehr schönen, schlanken schwarzen Katze mit leuchtenden Augen und einem leicht buschigen Schwanz umschwänzelt. Da kann ich nicht umhin, mich mit ein paar Streicheleinheiten zu bedanken. Wenn ich gewusst hätte ….!

Noch denken wir uns nichts dabei, als die schwarze Schönheit uns in den Wald nachläuft. Ein bisschen Neugierde – ok, es wird ihr aber eh bald langweilig werden und dann wird sie wieder umkehren. Weit gefehlt! Die Kleine weicht uns von der ersten Sekunde unseres Zusammentreffens nicht mehr von der Seite, lässt sich um keinen Preis verscheuchen, läuft mal voraus, lässt sich mal zurückfallen und ist immer zu Schmuserei aufgelegt. Susi wird nervös. Ich bin noch immer der Meinung, dass eine Katze auch über weitere Strecken wieder nach Hause finden kann, wenn sie nur will. Nur „unsere“ Katze will unbedingt an unserem Wandertag teilhaben!

Was sollen wir tun?

Michael biegt in einen engen, gatschigen Weg ab. Das taugt der Katze, die wir in Anlehnung an einen sehr anhänglichen Pilger (von meiner verregneten Frankreichwanderung) „Erwin“ taufen – ohne Wissen bezüglich des Geschlechts -, gar nicht. Wir gehen weiter, „Erwin“ bleibt maunzend zurück. Michael und David taub und erleichtert, das Anhängsel losgeworden zu sein, Susi und ich voll des schlechten Gewissens und der Trauer.  Juchuu! Michael dreht sich murrend um und bedeutet mir, zurück zu gehen, um „Erwin“ zu holen; die beiden anderen gehen erleichtert weiter. Würde „Erwin“ auf uns gewartet haben? Na was! „Miau, Miau! Da bin ich!“ Ich trage „Erwin“ über Gatsch und Pfützen. Sie/er lässt alles geduldig über sich ergehen und genießt das Wiedersehen. Was für ein eigenartiges Tier! Eine Katze, die neben dir herläuft wie ein Hund, die sich rufen lässt und folgt, die nicht im Gestrüpp abhaut. Ich muss zugeben, ich habe mich in dieses außergewöhnliche Tier verliebt!

Wir sind nun über eine Stunde unterwegs – keine Frage mehr, dass „Erwin“ wieder nach Hause zurückfinden könnte. Also heißt es ab nun, dass wir zusammenbleiben müssen. Es ist recht warm – das Tief Alfred hat sich komplett verzogen. Zum Glück weht ein kleines Lüfterl. Aber „Erwin“ hat das kleine Mäulchen offen. Ihr/ihm ist sicher heiß im schwarzen Fell. An einer Wegkreuzung, als die beiden Männer den weiteren Wegverlauf bis zum Auto studieren, platzt „Erwin“ sich auf dem kühlen Boden nieder. Ich sehe, wie arg schnell das kleine Herz schlägt. Andere Wanderer sind sehr amüsiert, dass wir mit einer Katze wandern. Mein Mitgefühl ist unendlich, ich trage „Erwin“ das nächste Stück, aber sie/er braucht nur eine kurze Pause und läuft dann wieder fröhlich (?) mit uns mit. Oder denkt sie/er sich: „Was sind das nur für Leute, die gehen und gehen und gehen?“

Auf einer Lichtung naht ein Schäferhund. Noch hat „Erwin“ keine Spur aufgenommen. Ich packe sie/ihn auf meine Schulter, halte sie/ihn fest, riskiere den einen und anderen Kratzer und wende mich von der „Gefahr“ ab. Aber alles in allem bleibt sie/er komplett ruhig und entspannt. Und die Hundebesitzer haben ihr Tier auch gut im Griff. Ich bin sehr erleichtert!

Nach 2,5 Stunden nähern wir uns dem Auto. „Erwin“ ist schon etwas geschlaucht – uns ist auch heiß (grober Fehler: ich habe mir nichts zum Trinken mitgenommen, dachte ich doch in der Früh, dass wir nur „spazieren gehen“ und nicht mit Auf&Ab beglückt werden würden!). Michael und David gehen abkürzungsweise über eine Wiese, um das Auto zu holen. Susi und ich bleiben wegen „Erwin“ lieber auf der Straße. Kleine Schrecksekunde: „Erwin“ reißt aus und versteckt sich maunzend im Dornengestrüpp. Bei aller Liebe: da steige ich nicht hinein! Aber mit ein bisschen Lockerei kommt sie/er wieder hinaus, ich packe sie/ihn und wir eilen zum Auto.

„Erwin“ benimmt sich auch während der Autofahrt mustergültig! Sie/er krallt sich zwar ein bisschen an mir fest, aber gibt sofort nach, wenn ich die Krallen löse. Sie/er schaut interessiert aus dem Auto und kuschelt sich dann auf meinem Schoß zusammen – so süß!

Was tun wir während des Mittagessens? Ich lege ein Veto ein, „Erwin“ im Auto zu lassen. Da kaum mehr andere Gäste im Gastgarten sitzen, darf „Erwin“ mit uns hinein. Wir müssen nur aufpassen, dass sie/er nicht auf Stühle und Tische springt. Das Wasserschüsserl wird kaum begutachtet, stattdessen lieber kleine Katzenwäsche und Erkundungstour – ich hinten nach. Susi ist anfangs leicht hysterisch und kann ihre Vorspeise nicht genießen; Michael versucht, mit seinem Gürtel eine Leine zu basteln – das geht aber gar nicht – das arme Tier! David beobachtet stumm. Und mir gelingt es, „Erwin“ in Schach zu halten. Wir haben einen sehr guten Draht zueinander! Mittlerweile ist sie/er auch zum Schnurren aufgelegt. Wir finden nun endlich heraus, dass „Erwin“ eine Sie ist – daher schwenke ich auf „Charlotte“ um. „Charlotte“ sitzt zufrieden auf meinem Schoß und schlummert leicht vor sich hin – eine zufriedene Wanderkatze voll des Vertrauens zu mir, einer unbekannten Person!

Es folgt das letzte gemeinsame Stück – die Autofahrt zurück nach Purkersdorf. Ob sich „Charlotte“ freut, wieder heim zu kommen? Denn eines ist sicher: „Charlotte“ ist eine gepflegte Hauskatze und keine wilde Streunerin, dh sie hat ein Zuhause. Wir biegen in die Gasse ein, wo sie uns vor ein paar Stunden im wahrsten Sinne des Wortes über den Weg gelaufen ist und verabschieden uns. Ich setze sie im Schatten ihres Zuhauses ab und gebe ihr noch einen guten Rat: „Geh nicht mit fremden Leuten mit und steig nicht in Fremder Leute Auto ein!“ Und „Charlotte“? Sie schaut mich noch einmal mit ihren durchdringenden Augen an – welche Abschiedsbotschaft hast du für mich? – und bleibt artig sitzen – ist sie vielleicht traurig, dass unser gemeinsamer Wandertag nun vorbei ist? Auf jeden Fall hat sie der Katzenschaft ihrer Nachbarschaft sicher viel zu erzählen!

Ich betrachte noch immer ein wenig melancholisch die Kratzspuren auf meinen Armen, die mich noch lange an diese besondere Begebenheit erinnern werden!

Schuhe auf Vorrat

Beim heutigen Blog geht es mal nicht um mich und meine Schuhe – nein: es geht um Bodo und seine plötzlich erwachte Leidenschaft, Schuhe in Massen (das ist so schon richtig geschrieben!) anzuhäufen – womit mein bisheriges Weltbild bezüglich Geschlecht und Schuhwerk ordentlich ins Wanken gekommen ist!

Bislang bestand meine Weitsicht darin, dass sich ein Mann nur deshalb Schuhe kauft, um nicht barfuß und mit dreckigen Fußsohlen durch die Welt zu marschieren und nur dann, wenn das „eine“ Schuhpaar auch von einem sehr fähigen Schuster nicht mehr zusammengeflickt werden kann. Eine Frau hingegen kauft sich Schuhe mehr aus Genuss, mehr aus einer plötzlichen Laune heraus (diese „Laune“ kann durchaus auch eine „Frust-Laune“ sein!), ohne nachzudenken, ob hier überhaupt eine lebensnotwendige Notwendigkeit besteht.

Der männliche Spaßfaktor bei einem (Zwangs-)Aufenthalt in einem Schuhgeschäft liegt weitaus tiefer, als eine Kellerassel buddeln kann (wenn sie denn überhaupt buddeln kann?). Ich glaube, ich spreche hier für jede Frau, die in irgendeiner Form von Partnerschaft lebt, dass eine Shoppingtour, bei der es ausnahmsweise um ihren Liebsten geht und nicht um sich selbst, nur mit sehr viel Prosecco / Hugo / AperolSprizz zu ertragen ist. Denn anstatt, dass er mit Neugierde an die Schuhauswahl herangeht, ist der erste Schritt über die Schwelle einer Schuhboutique schon mit Ablehnung und Skepsis verbunden: „Ich find´ doch eh nix!“ Und wenn er dann auch noch von einer übereifrigen Schuhverkäuferin belagert wird, ist es sowieso aus und vorbei!

Und dann auch noch diese Empfindlichkeit! Wehe, wenn der dann doch in die vielleicht-Auswahl-kommende Schuh auch nur ein mikroskopisch-klein wenig scheuert oder an der großen Zehe aneckt – never ever wird dann noch ein anderes Paar Schuhe ausprobiert: „Es sind doch eh alle gleich!“ … ich verstehe jetzt, warum so viele Männer ausgelatschte Turnschuhe oder Sneakers tragen: lieber im Fußschweiß baden als sich auf kleine Experimente einzulassen!

Allein an diesem Exempel bewahrheitet sich, wie viel mehr Schmerzen wir Frauen zu erleiden vermögen! Ein Schuh gefällt optisch und tut schon beim Anschauen weh? Egal: die Optik siegt – und wenn der Schuh dann sein weiteres Leben nur im Schuhschrank verbringen wird. Kleiner Sidestep: Eine ehemalige Arbeitskollegin zB kauft sich immer wieder sündhaft teure Schuhe im Sale, schon im Wissen, dass sie diese nie tragen wird – das finde ich dann schon etwas übertrieben! Ich habe eher das Problemchen, dass die Schuhe erst dann schmerzen und Blasen erzeugen, wenn ich sie gekauft habe und damit das erste Mal auf die Straße gehe. Erst in Verbindung mit Schweiß, Bewegung, hartem Untergrund und Schwellungen entwickelt ein Schuh seine Eigenschaft, Peiniger zu sein oder Wohlfühlpaket.

Aber zurück zum Schuh am Mann! Zurück zu Bodo, der erkennen musste, dass seine 3-Jahre-alten Schuhe nicht mehr ansehnlich sind. Also ab in den Online-Schuhhandel – und zackzwawapp war der Einkaufswagen voll und der Postbote hatte in den nächsten Tagen viel zu tun. Als ich eines Abends heimkam, war das Wohnzimmer voll mit Schuhkartons und Bodo in Model-Laune! 6 Paar modische Sneaker ohne Schnürsenkel oder Klettverschluss (das war das Filterkriterium) in Braun, Blau, Orange (!) standen zur Auswahl plus ein Paar Schuhe für die kühlere Jahreszeit, die auf meine Kappe gingen … was soll ich sagen: es ging nur ein Schuhkarton wieder zurück!!! Und ich bin noch immer megabaff, nicht nur, weil Bodo so viel Gefallen an Schuhen gefunden hat – auch wenn er sockenlos in keinen Schuh rein darf, sondern, dass er auch seinen Shoestyle geändert hat. Bequemlichkeit (kein Scheuern, kein vorne-Anstoßen), Fashion und: „Das reicht jetzt wieder für die nächsten Jahre!“

Bodo´s neue Schuhe 🙂

Ich kann also beruhigt sein: Ein Mann ist und bleibt doch ein Mann! Kurz hatte ich schon die Panik, dass ich meinen Schuhschrank hergeben muss ….!

out of order

Das tut weh! Unser Lubo (wer sich erinnert: das ist unser Hausgenosse auf 4 Rädern) ist schwer erkrankt 🙁 Leistungsabfall um mehr als 100% – da fühlt sich mein immer wiederkehrender Eisenmangel im Vergleich dazu an wie ein Energydrink!

Was ist los?

Die ersten Anzeichen gab es ja schon länger. Immer wieder hat das Störzeichen „Werkstatt-Notwendigkeit“ aufgeleuchtet. Aber das ließ sich mittels Computer-App wieder entfernen – der Smart ist eigentlich ein Computer, der halt fahren kann. Dann der versuchte Ausflug nach Deutschland, der nach knapp 40 km für Lubo zu Ende war, denn trotz meines energischen Gas-Fuß-Abdrucks kamen wir nicht über 80 km/h. Über die Bundesstraße ging es da dann langsam zurück – der Mietwagenverleiher hat mit uns ein gutes Geschäft gemacht.

Bei den wenigen Stadtfahrten störte zwar die leuchtende Warnung, aber bis zum Supermarkt und zurück fuhr es sich einigermaßen normal. Aber zwei Dinge waren klar: 1) Autobahnfahrten sind derzeit nicht möglich und 2) Lubo muss in die Werkstatt!

An der Hochzeit meines Bruders am vergangenen Wochenende mit 180 km Autobahn hat der Mietwagenverleiher an uns wieder gut verdient.

Dann das totale Aus: Bodo hätte am Montag mit reparierten / installierten Computer-Zeugs nach Schwechat fahren müssen – 20 km Autobahn – nee! Nach bereits (oder glücklicherweise) 1 km meinte Lubo: nicht mit mir! … und blieb kurz nach einem Tunnel und kurz vor der Autobahnauffahrt, halt dort, wo es alle Autolenker im Frühverkehr besonders eilig haben und demzufolge die städtische Geschwindigkeitsbeschränkung nicht beachten … einfach stehen!

Bodo hat sich nicht getraut, in den Rückspiegel zu schauen; das Geräusch quietschender Reifen hinter ihm war Adrenalin genug! Ich hätte jetzt sicher die Nerven über Bord geschmissen – und damit einen wirklichen Unfall verursacht. Bodo blieb aber (seiner Erzählung nach, ich war ja nicht live dabei) weitestgehend ruhig. Ein zufällig vorbeikommender Feuerwehrmann – ein Urgestein an purer Muskelkraft – half ihm, den kleinen Lubo aus dem Gefahrenbereich zu heben/tragen/schieben – wie sagt man eigentlich bei einem Smart zu einer unmotorisierten Bewegung von dritter Hand? Der Abschleppdienst war auch bald da … ab ins Car-Hospital! Als passionierter Grey´s Anatomy-Fan sehe ich Lubo natürlich auf dem OP-Tisch, der Chirurg wühlt in den Organen herum, Operation am offenen Herzen bzw. mit dem Bohrer durch die Schädeldecke, statt Blut halt Öl – und alles ohne Narkose!

Diagnose? Kurz vom Laien zusammengefasst: zugewachsene Verstopfung im Katalysator (gibt es dafür einen lateinischen Ausdruck?)

Entlassung aus dem Car-Hospital: hoffentlich bald! … und der Car-Doctor wird gut verdienen!

Egal, denn: Lubo, nicht nur mein nervöser Gas-Fuß braucht dich zurück!

Endlich unendlich!

Nun endlich – offiziell unendlich!

Mein Bruder Lukas und seine seit etlichen Jahren bessere Hälfte Adriana haben sich am vergangenen Samstag – es war der 08.07.2017 – endlich getraut und  laut und deutlich zueinander „JA!“ gesagt.

Die Aufregung vor dem Standesamt unendlich groß: Lukas hat vor dem Standesamt in Schnelle ein Glaserl Prosecco trinken müssen – ich leistete ihm dabei getreu schwesterliche Gesellschaft – und sich im Grazer Café Sacher noch den Code für die Toilette geben lassen. Adriana war währenddessen bei Friseur, Visagist und Ankleidezofe – bei Letzterem hat meine Schwester Julia tatkräftig zugepackt! So betrachtet, war die jeweilige Trauzeugin vor dem Akt der Eheschließung eigentlich beim Falschen von den beiden Brautleuten (?)!

Unsere Hochzeitsgesellschaft im überschaubaren familiären Rahmen und alle sehr adrett herausgeputzt – wie wohl die Männer im Sakko nicht zu beneiden waren, noch schlimmer im Krawatten-Würgegriff! Die kleine Anna glänzte in einem hellen Tüllkleidchen, Julia und ich, die beiden Zeuginnen dieser Trauung, in silbrigem Anthrazit bzw. schlicht-hellem Blauton, der sich über das Knie bis zu den Waden runter zog, die Mütter der beiden Herzen und Claudia ebenfalls schön-elegant, ohne auftrumpfen zu wollen.

Um uns herum nicht minder wenig Aufregung und Rumor, wollte doch ein dunkelhäutiges Brautpaar auch den Bund fürs Leben schließen – nur, dass hier wie aus allen Himmelsrichtungen hervorgepurzelt viele, sehr(!!!!) viele Hochzeitsgäste antanzten – wie sich herausstellte, mit ordentlicher Verspätung. Die Männer entweder im schwarzen Dresscode oder im Streetwear-Style – es lebe der HipHop!; die Damen in üppig bestickten langen Roben, die sich über teilweise an sehr üppigen Kurven (gleichermaßen vorne wie hinten!) anschmiegten; die Buben den Männern gleich auch in einen schwarzen Anzug gezwungen, die Mädchen im weißen Tüllkleid – ein kleiner Knirps war davon gar nicht erbaut und hat alles und alle mit seinem Gebrüll übertönt.

Ein beängstigendes, stickig-schwüles Gedränge auf der breiten Stiege – da ergriff „unsere“ Braut die Initiative: wie ein Schneepflug bahnte sich Adriana plötzlich den Weg die Stufen hinauf, mit Ellbogentechnik wurde die dunkelhäutige Horde zur Seite geschubst – eine Braut in Weiß sieht Rot! Wir anderen hinterher, so gut und schnell es ging; nur nicht den Anschluss verlieren!

Im Trausaal eine salbungsvoll leise flüsternde und kaum zu verstehende Standesbeamtin, draußen unvermindert lautes Gemurmel und Geplärre. Das alles irgendwie und überhaupt egal, denn durch zwei laute, deutlich artikulierte „JA!“ sind Lukas & Adriana nun endlich offiziell unendlich verbunden mit dem Symbol eines Ringes – nicht um einander zu knechten, sondern um sie stets daran zu erinnern, dass … es jetzt vorbei ist mit Fremdflirten in der Disco :-)!

So kurz die eigentliche Trauung war, so harmonisch ausgedehnt das Après in und mit der Familie: mit Häppchen in der großzügig-schönen „Villa Klatil“, mit einem Schmaus im Aiola im Schloss Graz Andritz, mit einer bewegend-brillant-prägnant getexteten Ansprache des Bräutigamvaters, mit einer spontanen Electronic-Beat-Beschallung während der Taxifahrt, mit einem gelungenen Tortenanschneiden (wobei hier das Innenleben unter der weißen Zuckerglasur das junge Ehepaar mit ziemlich trockenem Humor beglückwünschte), mit allzu viel Prosecco – und für manche mit dem einen Glas-Zuviel Gintonic 🙂

Das Wunderbare an dieser Geschichte: spät abends hat sich der frischgekürte Ehemann – seiner Rolle getreu – dem Willen seiner frischgekürten Ehefrau – ihrer Rolle getreu – gebeugt: Teil 2  der endlichen Unendlichkeit folgt im Oktober in der Kirche!