Das Leben ist so schön, wie du es findest!

Früher stand ich wohl auf kluge Sprüche, die ins Stammbuch geschrieben waren. Heute, weiser geworden und in manchen Dingen auch nachdenklicher, gibt es Sprüche, die mich einfach berühren und mir manches Mal auch einen ordentlichen Tritt verpassen … wie diese Sätze etwa:

Selbst die schlimmsten Erfahrungen im Leben erweisen sich im Rückblick als segensreich.

Shit happens – die Kunst ist nur, den Mist als Dünger zu nutzen und mit seiner Hilfe Blumen wachsen zu lassen.

Verluste können zu Neuanfängen werden, Rückschläge ein Geschenk sein. Wenn man es zulässt. Es kommt immer auf den Blickwinkel an!

Ich packe heute abends noch meinen Rucksack. Morgen gegen Mittag/Nachmittag werde ich unbekannte Meeresluft an Portugals südlichster Küste schnuppern … und eine Menge Zeit haben, darüber nachzudenken, welche Geschenke mir in meinem Leben bisher zuteil geworden sind, welcher Mist zum Dünger werden konnte, welche Perspektivenwechsel ich zugelassen habe …

300 HRS YogaTeacherTraining im Finale

Das Glas der 300 HRS ist am vergangenen Sonntag mit einem wohltuenden „Finale“ voll geworden.

300 Stunden, im Zeichen der Vergänglichkeit so schnell vergangen wie ein tiefer Pranayama-Atemzug, so intensiv wie ein beherztes Adjustment!

300 Stunden, in denen ich tolle Menschen näher kennenlernen durfte:

Romana – die uns mit so viel Herz und Seele durch dieses TeacherTraining geführt hat, dass damit alle unsere Yogamatten überzogen sind wie mit einer dauerhaften Emailschicht!

Sascha – der Samstag nachmittags sicher lieber ein S(h)avansana gemacht hätte als uns den Blick für Anatomie, Asanas und Adjustments zu schärfen!

Christa – der ruhende Pol, das willige Adjustment-Model und immer mit Kopien für alle präsent!

Und dann natürlich:

Anna – die uns abseits der Potlucks stets mit oberösterreichischem Brainfood bei Laune gehalten und sich dann mitmal der Challenge „zu zweit auf einer Yogamatte“ gestellt hat!

Beate – die uns mit ihrem trockenen Humor immer wieder zu Zuckersüßem verführt und gerne mit Gurt von links heraus unterrichtet hat!

Denise – die mit einer ordentlichen Portion Tapas und viel Yoga-Fashion von Linz nach Wien geradelt kam – nice to meet you!

Elisabeth – die mit Abstand die meisten Polster um sich geschart, aber trotz Schmerzen jedem Sitting tapfer standgehalten hat!

Eva – die sich allem mit bewundernswerter Achtsamkeit gewidmet und uns gezeigt hat, dass sich grüne Zucchini zu herrlichen Desserts verwandeln lassen!

Flo – die, ein bisschen wie Peter Pan zwar, wohl als einzige den philosophischen Ein- und Zugang zu den Upanischaden gefunden hat!

Helga – die stets ruhig, besonnen und gelassen war (bei 3 Töchtern und 2 Hunden kein Wunder!) und ihre Yogamatte derzeit über den großen Teich ausbreitet!

Joanna – die uns mit ihrer bühnenreifen Aussprache aus der Irritation herausgeführt und uns Gewaltfreie Kommunikation vorgelebt hat!

Karen – die sich tapfer Sita´s Redefluss gestellt und uns mit ihrer amerikanischen Unbekümmertheit bezaubert hat!

Lisi – die mit ihrer herzlich-süßen Fröhlichkeit einige müde Yogamatten zum Lachen gebracht und gerne ihren Mangosalat mit uns geteilt hat!

Moni – die, so zart und fein, immer unaufgeregt und flott mit dem Mop hinter uns nachgewischt hat und wo wir uns noch ein Gitarrenkonzert erhoffen!

Nuschin – die ihr yogisches Sein speziell den Schultern und Füßen gewidmet hat – so schlank, wie sie ist, können sich gerne andere mit Bauch-Beine-Po beschäftigen!

Tina, die Große – die uns alle mit ihrer fohlenhaften Grazie beim Portrait-Shooting ordentlich übertroffen hat!

Tina, die Kleine – unser Küken mit der prägnanten Haarpracht und einer Stimme wie Bonny Tyler, die uns „Alten“ gezeigt hat, dass wir uns für Speckröllchen und Falten nicht schämen müssen!

Ute – die uns mit ihren frischen und direkten Kommentaren leider viel zu selten über den Mittags-Blues hinweggeholfen hat!

Und:

Lucia (= das eine Ich) – die es geliebt hat, frühmorgens das Mediationszimmer zu „möblieren“, die es aus Sicht der Kolleginnen mit dem Yoga allerdings doch etwas zu sportlich nimmt (was mir beim etwas verpatzten Teacher-Sample Tränen bereitet hat), die ein paar Seelenverwandte gefunden hat (komischerweise aus dem Jahrgang 66), die im Laufe der Zeit durchs besser Kennenlernen einige Vorurteile gegenüber der einen oder anderen Kollegin über Bord geschmissen hat, die mit dem Abschauenden Hund nach intensiver Disziplinierung doch wieder Freundschaft schließen konnte …

und …
die diese Zeit trotz frühem Aufstehen und dichtem Wochenendprogramm (FR-SO) doch sehr genossen hat!

OM Shanti Shanti Shanti

Pic.Graph und Yoga.Fant

Mein 300 Hrs YogaTeacherTraining nähert sich langsam, aber sicher dem Ende. Zum Abschluss muss/darf/soll jeder vom Kurs 3 Yoga-Einheiten ausarbeiten: Ich habe wirklich lange herumgetüftelt, um eine Einzel-Yoga-Einheit, eine Gruppen-Yoga-Einheit und einen Yoga-Workshop zu erstellen, habe geformt, gefeilt, umgeworfen, neu zusammengestellt und schlussendlich vor eine paar Tagen erst den Redaktionsschluss eingeläutet.

Beschreibungen und Anleitungen sind endlich in Wort und Satz gebannt, das Layout einheitlich vorbereitet. Nur etwas Wesentliches hat noch gefehlt! Das Internet ist zwar voll von Bildmaterial und UTube-Videos zum Thema Yoga, aber meine Arbeit muss in ihrer Gesamtheit eine persönliche Note bekommen! Was so viel heißt wie: entweder zeichne ich Strichmännchen in diversen Asanas … oder: ich stelle mich selbst als Model auf die Probe!

Die Entscheidung fiel mir nicht schwer, habe ich doch „zufälligerweise“ einen passionierten semi-professionellen Fotografen an der Hand!

Spiegelreflexkamera und genug Speicherkapazität sind das eine – doch was ist mit dem richtigen „Bühnenbild“? Inspiriert von den schönen Yoga-Aufnahmen auf Gozo vom Dezember letzten Jahres (dazu gab´s natürlich einen Blog!) hätte ich die Aufnahmen gerne im Freien gemacht. Allerdings war kein wirklich schöner Platz zu finden, auch nicht im Arsenal mit den vielen Backsteinbauten. Und dann natürlich das herbstlich-unbeständige Wetter – für stundenlanges Posieren und Abdrücken nicht sehr einladend. Was dann? Kurz dachte ich an eine leerstehende Bürofläche neben meinem Projektbüro. Zuletzt sprach aber der Pic.Graph ein Machtwort: das Fotostudio soll in den eigenen 4 Wänden sein! Gut und schön, aber wo? Keine durchgehend weiße oder einfärbige Wand, zu viel Dachschrägen und Fensterflächen. In einer Truhe fand ich dann unsere frühere Tagesdecke in einem sonnigen Gelb mit Batikmotiv – ideal! Fixiert an der Bücherwand, davor meine inspirierende grüne Yogamatte – fast wie im Freien!

Was trägt das Model? Auf jeden Fall die neue high-waist Tight in Schwarz-Anthrazit mit unaufgeregt-zufällig eingestreuten Dots. Dazu nur ein Bustier von Victoria Secret´s Sport – dem Model ist heiß vor Aufregung! Die Pose des reverse warriors ist eine meiner liebsten  Asanas – hier leicht abgewandelt:

Die Kamera ist am Stativ fixiert, Belichtungszeit und Objektiv sind entsprechend gewählt, der Pic.Graph hat den Finger schon am Auslöser – es geht los!

Anfangs wird noch ein bisschen getestet, verschoben, mal mehr mittig, mal außermittig, je nachdem, in welche Richtung ich mich verforme. Dann aber bekommt das Ganze einen unheimlich angenehmen Flow! Bodo erkennt sehr schnell, wann er ein Foto machen soll und ist extrem geduldig. Bei mir lösen sich die ersten Schweißtröpfchen – wo bleibt die Visagistin?

Nach dem ersten Durchgang wird die Ausbeute kritisch begutachtet – nicht schlecht, auch wenn das Model aufgrund deutlich sichtbarem Muskelpack, Bauchfett und einem sehr konzentriert-grämigen Blick mehr einem Yoga.Fanten ähnelt als einer Yoga.Zelle! Was soll´s! Das ist halt meine persönliche Note!

Ich bin jetzt gut aufgewärmt, was auch notwendig ist, nähere ich mich doch meiner etwas gefürchteten Peak-Position, dem Eka Pada Baddha Parivritta Parsvakonasana / der einbeinig gebundenen gedrehten seitlichen Winkelstellung … die Übung, bei der ich mich im Sommer verletzt hatte – aber da muss ich durch … und habe die Position so gut gehalten wie noch nie!!!

Jetzt kann nichts mehr schief gehen! Wir müssen uns auch beeilen, denn die Qualität und Helligkeit des Tageslichtes nimmt zunehmend ab. Draußen ist es eher grau als blau – wir sind beide sehr froh, dass wir das Fotoshooting daheim machen! Es hat einfach viele Vorteile: es ist trocken und warm, Klo und Kühlschrank sind in der Nähe, man kann die Fotos gleich am PC anschauen, die passenden zurechtschneiden, keine Gaffer stören die Harmonie …

Eine Challenge bleibt aber noch: es gibt ein paar Fotos, bei denen ich sehr lang bin – und da ist das Tuch einfach zu schmal/kurz. Daher wird am Sonntag kurz das „Bühnenbild“ etwas umgebaut … und die Tools der Bildbearbeitung helfen bei der Inszenierung mit.

Über 200 (!!!) Fotos – fertig!

Zufrieden, stolz, ein perfekt aufeinander eingespieltes Team: der Pic.Graph und der Yoga.Fant!