Robin allein zu Haus

Für Bodo: ROOMBA
Für mich: ROBBIE!!!

Was? Ein Neuer?

Ja, sozusagen …. Seit ein paar Tagen haben wir ein niedliches Haustier – haart nicht, schnurrt, ist flink wie ein Wiesel … und frisst am liebsten STAUB!

Tatsächlich! Roomba/Robbie ist ein staubfressender Roboter!

Niemals, nein, niemals hätte ich mir gedacht, dass ich mich zu so einem Hightech-Dingsda hinreißen lassen würde – aber: sag niemals nie!
Angefangen hat das Ganze, als in einer netten Runde über die Entwicklung der kleinen Roboter philosophiert wurde: vom lauten und eher unkoordinierten Helferlein zu einem akustisch annehmbaren, halbwegs intelligenten System. Meine Schwester Julia hat meinen interessierten Gesichtsausdruck – ohne, dass ich es registriert hätte – mit einem aufmerksamen Auge gescannt und mir zum Geburtstag ein großes Paket überreicht – Wow! Die Freude war echt und groß –
… und Bodo hat weiter recherchiert mit dem Ergebnis, dass wir auf ein aktuelleres Modell umgestiegen sind – optisch nahezu ident, aber mit App-Funktion, sodass von überall aus startklar machbar.

Und dann standen wir beide wie Jungeltern in der Wohnung und sahen zu, wie sich Roomba/Robbie mit unserer Wohnung vertraut machte:
Der erste Auslauf war echt konfus – hin und her, wieder zurück zur Homebase, neuer Anlauf, an einem Hindernis angetutscht, kurz gewackelt und weiter gemacht, auf dem Teppich laut protestierend, ängstlich gegenüber Fransen, schließlich müde zurück ins „Bettchen“ – und die Windel voll!
Beim zweiten Mal waren wir bereits in der Trotzphase angelangt: „Nein, ich will noch nicht ins Bett!“ Erst mit sanften Fußstubsern gelang es uns, Roomba/Robbie in die richtige Richtung zu lenken – ein Spaß!
Aber Roomba/Robbie lernt schnell! Bald gab es deutliche Anzeichen von Erinnerung und Wiedererkennung – viel zielgerichteter und damit effizienter wurden damit die staubbeseitigenden Ausflüge.
Und mittlerweile darf er schon alleine im Wohnzimmer spielen – Robin allein zu Haus!

Wo es aber auch für uns noch zu lernen gilt, sind die Bereiche Eingang, Bad und WC: offene Schuhe mit Schnürsenkel oder der hochflorige Badteppich sind nicht bezwingbare Hindernisse – und der lichte Abstand zwischen Toilette und Fliesenboden ist um ein Eitzerl kleiner als Roomba/Robbie hoch ist – das wurde ihr/ihm zum schmerzvollen Verhängnis: die/der Arme ist stecken geblieben! – Ich denke, ich bleibe in diesem Teil der Wohnung lieber bei Swiffer und Nass-Pflege!

Das, was der Dyson-Staubsauger und der Swiffer-Mob in vielen Jahren nicht geschafft haben, hat dieses kleine runde Wesen in Null-Komma-Nix erreicht: Bodo ist zum Cleaning-Manager geworden. Er aktiviert unseren kleinen Star per Fernbedienung und „wechselt die Windeln“ (Roomba/Robbie ist nämlich auch ein kleines Tamagotschi und will gereinigt und verhätschelt werden!) –
Und ich? … kann abends heimkommen und barfuß über einen staubfreien Parkettboden gleiten –
So lässt es sich leben!

Das ist nicht zum Kichern!

Es ist nun schon einige Jahre her, da machte ich eine etwas unerfreuliche Erfahrung. Es gibt eine bestimmte Hülsenfrucht, die mich leider nicht zum Kichern bringt, sondern zum … Erbrechen!

Das erste Mal, dass ich eine schlimme Nacht hatte, war während eines Besuchs bei meiner jüngeren Schwester, nach einem hervorragend zubereiteten indischen Gericht … diese Nacht war echt schlimm …

Das zweite schlimme Mal widerfuhr mir, als ich gegen meine Natur, Mittagspause am Wiener Naschmarkt machte und einen orientalischen Teller bestellt – an die Baubesprechung vom Nachmittag habe ich keine Erinnerungen mehr …

Und nicht nur aller guten Dinge sind Drei, sondern manchmal auch aller schlechten Dinge, als nämlich bei einer Abendveranstaltung, wo es um Tablets der ersten Stunde ging, kleine Snacks gereicht wurden – wer nimmt schon an, dass kleine, gelbliche, zipfelig geformte Kügelchen das Zapferl im Hals so arg quälen können?

Nach diesen drei lehrreichen Erfahrungen war ich daher immer sehr aufmerksam, wenn es um asiatische und exotische Gerichte ging.

In letzter Zeit dürfte ich aber etwas nachlässig geworden sein – oder kommt die Unachtsamkeit daher, dass ich ohne Sehhilfe im Supermarkt einkaufe und mich auf das Groß-Gedruckte verlasse? Zuerst waren es verlockende Tiefkühlgerichte – Gemüse mit Bulgur oder Quinoa oder Dinkelreis -, dann leckere Thunfischsalate mit Gemüse und Getreide verfeinert und gestern eine fertig zubereitete Süßkartoffelsuppe, die daher erst in der Pfanne bzw. im Kochtopf ihren wahren Inhalt sichtbar werden ließen. In allen diesen Speisen, die laut Werbung eine vollwertige, nahrhafte und gesunde Lebensweise für –Unter-der-Woche, wenn abends nicht viel Muse zum Selber-Schnipseln da ist, unterstützen, lauern sie, diese frechen Teilchen, die mein Körper ziemlich deutlich ablehnt.

Hat er vielleicht etwas dagegen, wenn die Organe den Mageninhalt kichernd lustig finden?

Oder ist er verwirrt, dass die Erbse gelb und nicht grün ist?

Wie auch immer: Bodo hatte das bessere Auge als ich und war so lieb, die Kügelchen aus der Pfanne herauszufischen. In der Suppe aber stand die Süßkartoffel zwar als Hauptdarstellerin auf der Dose, spielte aber in Wirklichkeit nur eine untergeordnete Nebenrolle. Da half auch kein Herausfischen mehr: die Suppe gehörte Bodo allein. Ich glaube, da ist auch ihm das Kichern vergangen!

Liebe Kichererbse, (Cicer arietinum), auch Echte Kicher, Römische Kicher, Venuskicher oder Felderbse genannt, du bist eine Pflanzenart aus der Gattung Kichererbsen (Cicer) in der Unterfamilie Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) und nicht verwandt mit der Erbse (Pisum sativum), bist eiweißreich und glutenfrei, wirst zu Falafel und Hummus verarbeitet, gerne püriert und man kann dich auch zusammen mit Joghurt als Peeling verwenden.

Aber du trägst auch den unverdaulichen Giftstoff Phasin in dir und einen relativ hohen Anteil an Aminosäuren.

Möglich, dass mir daher das Kichern im Hals stecken bleibt?

Nimm es mir daher bitte nicht übel, dass wir beide keine Freunde werden können!

Essig macht nicht nur sauer

Das stille Örtchen –

sollte nach Möglichkeit für brillante Aufenthalte sorgen – für den einen mit Genuss und Muse, für den anderen nur als kurzer Einkehrschwung.

WC-Sitz und WC-Deckel – für so manches Pärchen / Wohngemeinschaft schon mal Anstoß zu einem Zank, wenn es darum geht, ob der Deckel oben bleiben darf oder nicht.

WC-Sitz und WC-Deckel – aus Kunststoff und mit den Jahren verfärbt – dies als Anstoß, sich darüber Gedanken zu machen, was man dagegen tun kann.

Wir spielen aktuell mit dem Gedanken, eine neue WC-Sitz-Deckel-Garnitur zu kaufen oder gleich ein neues WC-Set all inklusive, da ein solches meistens in Relation günstiger ist als nur die Klobrille allein.

Aber WC-Sitz ist nicht gleich WC-Sitz – und wenn auf einem keine Serien-/Artikelnummer drauf steht, umso schwieriger, einen passenden Ersatz zu finden.

Es wird empfohlen, eine Schablone anzufertigen. Ganz wichtig dabei, den Abstand der Scharniere abzumessen!

Also ab zum Bauhaus im 3.Bezirk. Dort einigen wir uns auf eine Garnitur mit Absenk-Automatik. Der Verkäufer, auf die Frage, ob der Scharnierabstand wesentlich ist: Nein, das ist alles genormt. Nun gut, uns kommen zwar Zweifel, weil zwischen 20 und 16 cm doch ein 4-cm-Unterschied besteht, aber wenn der Profi meint … Nur blöd: in diesem Bauhaus ist keine Garnitur lagernd, und das Ausstellungsstück darf nicht verkauft werden. Ein Blick in den Comupter sagt: im 22.Bezirk gibt es zwei Artikel auf Lager. Also hin, über die Donau bei heftigem Wind und Regen. Dort dann die Mitteilung: Von den beiden Garnituren ist eine zerbrochen und die andere auch ein unverkäufliches Ausstellungsstück – der Kollege hätte besser vorher anrufen sollen! Macht der Verkäufer im 22. dann mit der Filiale im 21.Bezirk – wir kommen auf unserer Odyssee in Gegenden, da waren wir noch nie! Aber in diesem Bauhaus wird uns endlich der gewünschte WC-Sitz-Deckel gegen den Einwurf einiger Scheine ausgehändigt. Daheim dann aber – wie insgeheim befürchtet: der Abstand der Scharniere passt nicht zum Abstand der Löcher in der WC-Keramik – da hilft auch keine Norm! Frustriert packen wir alles wieder ein und bringen das Ding zurück, und bekommen das Geld retour. 3 Stunden für nix!

Bodo macht sich bei einem Installateur schlau: „unseren“ WC-Sitz-Deckel gibt es – Kostenpunkt: 230 Euro! Noch teurer als das „genormte“ Teil – ich bin noch nicht überzeugt …

und greife am Freitag nach dem Joggen (dieses Mal ohne Schaufenster-Versuchung!) spontan zum Essigreiniger, mache mich mit einem Schwamm über den WC-Sitz her und bearbeite ihn mit viel Engagement und Muskelkraft. Als dann ein Erfolg sichtbar wird, beginne ich innerlich zu strahlen – Essig macht eben nicht nur sauer, sondern auch sauBer!

Zumindest vorübergehend … mein Triumph wird durch Bodo´s kluges Wissen (nicht umsonst ist er ein heißer Wer-weiß-denn-sowas-Fan) gleich mal ordentlich gedämpft: Mit dem kratzigen Schwamm und dem scharfen Essig habe ich wohl nicht nur die Verfärbungen, sondern auch die dünne Schutzschicht entfernt – dh die Freude wird nicht ewig währen!

Egal – ich werde fürs Erste und in der nächsten Zeit meine kurzen Einkehrschwünge genießen – und dann sehen wir weiter!

Versuchung im Ausverkauf

Morgendliche Joggingrunden können schon mal einen ganz anderen Verlauf nehmen.

Am vergangenen Mittwoch bin ich wie an jedem Wochentag brav um 05.15 dem Ruf des Weckers gefolgt, habe mir noch schlaftrunken und ziemlich gedankenleer meine Laufsachen angezogen, den Wohnungsschlüssel eingesteckt, die Lautsprecher ins Ohr gestöpselt und meine schlappen Schritte stadteinwärts zum Donaukanal gelenkt. Nachdem sich mir aber ein erboster Nordwestwind arg entgegenstellte – frei nach Herr der Ringe / Teil 1: „Du kannst NICHT an mir vorbei!“ -, bog ich bei einer der nächsten Brücken wieder ab und entschied mich für einen Rückweg im Schutze der alten Gemäuer des 1.Bezirks.

Dort aber einsam und verlassen in der winterlichen Dunkelheit und nur schwach beleuchtet – die Schaufenster größerer und kleinerer Boutiquen. Kleine Verschnaufpausen daher nicht an einer roter Ampel, sondern Stop-&-Go vor besonders interessanten Vitrineninhalten. So auch gleich nach der Freyung in der Nähe des „Goldenen Quartiers“ am Tuchlauben, dort, wo sich Chanel und Louis Vuitton neidisch gegenüberliegen, dort, wo im klassischen In-Lokal, dem Schwarzen Kameel, tagsüber und bis spät in die Nacht leckere Brötchen genascht werden und heftig Prosecco geschlürft wird, dort, wo sich auch mein derzeitiges Bauprojekt befindet. Dort also, im Schaufenster einer äußerst kleinen Boutique, eng aneinandergequetscht zwei wuschel-wollige Mäntel. Einer sticht mir besonders ins Auge und trifft einen Punkt in meinem Körper, der unmittelbar heiße Begierde auslöst. Warum nur? Der wadenlange Mantel ist aus hellgrau eingefärbtem Lammfell – Lucia: du, als Veggie mit Lockenkopf, begehrst etwas, wofür ein Schaf herhalten musste? Das, was mich aber offenbar so geflasht hat, war das hinten am Rücken eingestickte große PEACE-Zeichen und der Schriftzug „Love is in the air“. Den Preis erhaschte ich nur mit einem Auge – das alleine hätte eigentlich sofort die Flamme der Begierde auslöschen müssen – vierstellig!!! – und das im SALE!

Ich kann aber nicht erklären, warum ich diesen Mantel, bei dem so vieles dagegen sprach, einfach nicht aus dem Kopf bekam. Ich muss da nochmals hin – noch mal nur schauen … vielleicht anprobieren und vielleicht …

Am Donnerstag kam ich nicht dazu.

Am Freitag war es nach meiner letzten Fitness-Boxen-Einheit (zwei Mal hintereinander als Einzelstunde konsumiert!!!) und dem wöchentlichen Supermarkt-Einkauf schon zu spät.

Also am Samstag – in einer Pause von nach Hause genommener Arbeit (Protokolle aus fünf technischen Aufklärungsgesprächen mit Baufirmen – da braucht man Ruhe und viel Sitzfleisch!) – bin ich schnell in meinen sowieso einzigartigen Stoffmantel, dem ich vor einer Wintersaison in Graz verfallen bin, und Boots geschlüpft und auf schnellstem Weg mit den Öffis in die City geeilt. Vor der Boutique dann die Bremse gezogen und mit einer anderen Frau fast zusammengetutscht. Der Mantel hing mit seiner breiten Rückenansicht in Szene gesetzt. Aber das, was schon in der U-Bahn begonnen hatte – mein vernünftiges Ich begann mir ordentlich ins Gewissen zu reden -, setzte sich jetzt hier am Ziel weiter fort. Bei Tageslicht sah das Fell dann nicht mehr so kuschelig aus. Allein der Schriftzug traf mich weiterhin ins Herz. Aber wo ich schon mal da war, überwand ich die plötzlich aufkommende Schwellenangst und ging hinein in die Boutique Mo´s Concept (high quality handmade Designstücke). Gleich rechts hing noch ein Zwillingsmantel zur näheren Begutachtung – und dann war´s auch vorbei mit der Shopping-Libido: das Fell sah mehr gerupft als geschoren aus, das Innenfutter in einem ganz hellen Grau aus 100% Poyester – also 100% Schweiß vorprogrammiert – und der Preis: einfach irrational!

So schnell war ich selten aus einer Boutique wieder draußen!

Vielleicht, wenn die Null hinten nicht gewesen wäre und nochmals minus 50%, vielleicht als Hingucker für eine Saison – aber so … No!

Innerlich kopfschüttelnd über meine Schwäche ging es dann schnell wieder nach Hause – und gleichzeitig stolz auf meinen schönen Stoffmantel, der kompromisslos zu mir steht. Danke, dass du mich vor einer großen Dummheit bewahrt hast!

Lesson learned: Versuchungen im Ausverkauf zahlen sich meistens nicht aus und finden sich sehr oft und sehr bald wieder auf diversen Kleidertausch-Parties!