Advent 2020 – # 09

Oh Seneca, römischer Philosoph und Dichter: Nicht nur im Lateinunterricht war es schwierig, deine Weisheiten zu verstehen!

„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“

Mit dem Mut ist es natürlich so eine Sache. Helden sind, wenn sie dann mal zum Helden geworden sind, zweifelsohne unerschrocken und mutig. In Actionfilmen wird sehr gerne der Weg eines Anti-Helden zum Super-Hero gezeigt – sozusagen von der Memme zum Übermenschen. Harrison Ford, Tom Hanks, um sie beispielhaft zu erwähnen, haben in zahlreichen Filmen dieses Phänomen verkörpert. Seltener wird einem das Heldentum schon in die Wiege gelegt. Womit sich klar zeigt, dass der Weg vom Un-Mut zum Mut ein Entwicklungsprozess ist. Oft ist Mutig-Sein mit Schmerzen verbunden: Jede Mutprobe birgt die Gefahr, dass es weh tut oder weh tun könnte. Das Vermeiden von Schmerzen gehört wohl zu unseren Urinstinkten – die Erfahrung mit Schmerzen gehört aber auch dazu, Gefahren richtig abschätzen zu können.

Mut zu entwickeln, Mut zu zeigen, kann sich in Kleinigkeiten manifestieren und wird dann auch nicht an die große Glocke gehängt und in den Medien ausgeschlachtet. Mutige Alltags-Menschen in den Medien zu präsentieren, hat andererseits aber den großen Vorteil, dass man sich selbst vielleicht denkt: „Was der kann, kann ich auch!“ – Selbstverständlich steht dabei aber IMMER im Vordergrund: Tue nichts, was deine Gesundheit & dein Leben in Gefahr bringt! Mut darf nicht mit Blödheit gleichgesetzt werden – Mut ist immer ein Zeichen von Abwägen der Risiken und von objektiv-sachlicher Selbsteinschätzung!

Angst und Mut gehören zusammen. Angst ist das Regulativ, nicht über-mütig zu werden. Mut ist die treibende Kraft, Angst zu überwinden.

Viele von uns haben derzeit Angst – primär um ihre Gesundheit oder die Gesundheit ihrer Nächsten, Angst um die Zukunft … – Lasst uns nicht mut-los werden, sondern sehen wir heldenhaft der kommenden Zeit entgegen!