Ein Engel mit teuflisch gutem Händchen

Sieben Wochen lang hatten wir daheim „Ausnahmezustand“!

Aber nach elf Wochen seit meinem letzten Friseurbesuch hatte ich meinen ganz persönlichen Ausnahmezustand! Bad Hair Day? Lächerlich! Nur mit Hilfe eines Haarreifens konnte ich in den letzten Tagen meine Locken dazu animieren, sich ein bisschen zu kringeln und nicht trotzig herunterzuhängen. Vom gräulich-grauenerweckenden Haaransatz wage ich gar nicht zu reden! Was hat mich daran gehindert, einen Termin beim gewohnten Friseursalon zu buchen? Ganz einfach: der fesche Look einer Arbeitskollegin, die mir von einem Engel auf Erden vorschwärmte: „Ich war bei Angelo!“ Angelo? Ok, ok! Wer soll das sein?

Ganz einfach: Angelo ist ein waschechter Italiener, der in der Wiener City, am Rande zum Schwarzenbergplatz, einen „Verwöhn-Salon“ betreibt – und ganz offensichtlich mit himmlischen Händchen gesegnet ist!

Für mich daher ganz klar: No risk, no fun, denn ich verspüre große Lust auf eine haarliche Veränderung, sprich eine andere „Handschrift“ auf meinem Kopf!

Gestern zu Mittag war es dann soweit: Ich betrete den Salon, mit seinem eher zurückhaltenden Eingang, aber einem großzügigen Foyer, zeige brav meinen 3G-Nachweis her und werde nach hinten geschickt, wo ich an einem riesigen (Ess-)Tisch an der Stirnseite Platz nehme, der sechs Kundinnen Platz bietet. Die Tischplatte ist gut und gerne 10 cm dick, schwarz, das „Gedeck“ besteht aus zahlreichen Tuben und Spraydosen; darüber ein Bukett aus Kunstblumen, die sich gemeinsam mit den Lampen nach unten hängen lassen. Von meiner Arbeitskollegin bin ich vorgewarnt, dass es keine Spiegel gibt, so wie man es aus anderen Friseursalons kennt. Daher bin ich ganz entspannt und harre der Dinge, sprich: Angelo!

Und dann erscheint der Maestro (nachdem er einer anderen Kundin in persona die Haare gewaschen hat): Angelo ist für einen Italiener recht groß, naturalamente ganz in Schwarz gekleidet in Schwarz mit T-Shirt und hochgekrempelter Hose, dazu einfache weiße Sneakers. Die Frisur des „Engels“: unspektakulär seriös-elegant mit leichtem Grauschimmer an den Schläfen – und natürlich mit Bart!

„Allora, ich denke, wir werden Spaß haben!“ – so seine Worte zur Begrüßung! Ich sage nur kurz, worum es mir geht: unkompliziert muss es sein, kein Föhnen!, danach überlasse ich das Zepter gerne dem Fachmann. Denn so himmlisch der Name, so teuflisch hoch sind die Preise, über die ich mich im Internet vorweg informiert habe – also ist meine Erwartungshaltung auch entsprechend groß!

Sei´s drum: Nach den Strapazen der letzten Wochen und einen Monat vor meinem Jobwechsel – warum soll ich mir da nicht etwas gönnen?

Die Farbe macht mir eine junge, sympathische Friseurin – und ich finde es sehr angenehm, KEINEN Spiegel vor mir zu haben, denn man sieht einfach dämlich aus, wenn man eine Paste auf die Haare aufgetragen bekommt, die dann (hoffentlich!) die grauen Haare abdecken soll. Stattdessen starre ich in den begrünten Innenhof und beobachte möglichst unauffällig die anderen Damen am Tisch: eine bekommt gerade den Feinschliff für ihre Kurzhaarfrisur (erscheint mir aber etwas skeptisch), eine andere wird gerade geföhnt, die dritte wartet noch, bevor ihr Färbeprozess abgeschlossen ist.

Am Waschbecken keine Nachfrage: „Passt die Temperatur?“ oder „Wünschen Sie ein Pflegeshampoo?“ Es gibt einen Fixpreis für Waschen-Schneiden-Föhnen bzw. Färben, und da sind eine angenehme Wassertemperatur und die Haarpflege inkludiert!

Wieder zurück an meinem Platz muss ich nicht lange warten und Angelo öffnet seine Scheren-Box – „Allora – jetzt geht es los!“ Er wuschelt mir durch die nassen Haare – und legt los, ganz konzentriert, sprich: KEINE Nötigung zu Smalltalk – Himmlisch!

Und erst, nachdem ich ausnahmsweise den Locken-Föhn geduldet habe und das Schluss-Styling beendet ist, kommt: „Allora – bereit?“ – Si, ich bin bereit für den Spiegel! … Und ich bin sehr zufrieden: Auch ein Kurzhaarschnitt kann unterschiedlich aussehen: der Haarschnitt umschmeichelt meinen kleinen Kopf, es fühlt sich angenehm an – fluffig -, der Farbton ist ein bisschen harmonischer als vorher, …  – ja, ich bin sehr zufrieden! Und das liegt nicht nur am charmanten Kompliment, das ich zum Abschluss bekomme!

                  

Leicht beflügelt wie ein kleiner Engel schwebe ich daher nach vorne zur Kassa und bezahle mit stoischem Gleichmut und ohne, mit der Wimper zu zucken, den vergleichsweise teuflisch hohen Preis!

Mal sehen, ob ich in ein paar Tagen und Wochen noch genauso zufrieden bin und dann in acht … zehn Wochen wieder das Verlangen verspüre, auf einer Haar-Wolke zu schweben?

Platz! Luft! Freiheit!

 Das Mal-Finale vom Freitag hat das Eis gebrochen – der gestrige Sonntag brachte dann das Sahnehäubchen!

Nach einem erholsamen Schlaf und einem fröhlichen Aufwachen stand für mich fest: Heute wird geputzt! Dafür verzichte ich sogar auf den letzten (?) Sommer-Sonnentag auf meiner Sonnenterrasse! Männer mögen es ja meistens bis immer so gar nicht, wenn ihr Weibchen zum Putzfetzen, zur Sprühflasche, zum Staubsauger etc. greift – denn dann ist Mann immer im Weg! Bodo verhält sich da nicht viel anders, aber gestern bekam ich seine volle Unterstützung – er machte rasch einen weiten Bogen um „meine Arena“ für die kommenden Stunden und widmete sich anderen Dingen.

Nachdem Bad, WC und Vorraum ja aufgrund der Sonderbehandlung der letzten Wochen und Tage als sauber-rein-clean bezeichnet werden können, war meine Putzstrategie nun wie folgt:
1 – ich arbeite mich von hinten nach vorne vor (wobei „hinten“ der Schlafbereich ist, wochenlang stark vernachlässigt, da vollgestellt)
2 – ich brauche Bodenfreiheit, um dem Lurch zu zeigen, dass die Zeiten der großen Entfaltung nunmehr vorbei sind – daher wurden Bett und Terrasse kurzfristig zum Zwischenlager umfunktioniert
3 – 2 Eimer mit Wasser und a) Allzweckreiniger zum Abwischen von (verstaubten) Oberflächen und b) Parkettbodenpflege und je zwei Putztüchern für Nass- und Trockenwischen
4 – Akkustaubsauger in unmittelbarer Nähe, ebenso die Sprühflasche mit der Möbelpolitur
5 – bequemes, praktisches Arbeitsgewand – aber ja nicht zu sexy, denn, wenn der Po in knappen Short beim Bodenwischen wackelt, werden Männer leicht nervös 🙂

Im Kampf gegen Staub bin ich in meinem Element! Robert, unsere Mikro-Hausspinne der siebten Generation, nahm schnell Reißaus, denn mein Staubtuch kennt kein Pardon, wenn es um das Zerstören von Spinnennetzen geht!

Die Zeit verging wie im Flug – um 9 Uhr hatte ich begonnen – und erst gegen 14 Uhr war ich zufrieden mit meinem Tagwerk. Zeit für eine Pause, einen Snack als verspätetem Frühstück und einem Glaserl Prosecco, das sich auch Bodo verdient hat, denn er war in seinem Arbeitseck zugange, um hier technische Verbesserungen durchzuführen. Seine Workstation selbst kann aber erst im Herbst, wenn alle Lehrer*innen und Schüler*innen EDV-/IT-mäßig versorgt sind, angegangen werden – denn das ist richtig viel Arbeit und vor allem heikle Arbeit!

Eigentlich hätte ich es für den einen Tag gut sein lassen können, aber nach ein paar Leseminuten und schwindender Sonne hatte ich dann doch noch Lust, das Sideboard unter den Dachflächenfenstern samt Untendrunter und Ringsherum zu entstauben und zu refreshen – erst dann war´s gut!

So gut, wieder freien, sauberen Boden unter sich zu spüren – Platz zum Tanzen, zum Yogisieren – oder einfach, um sich auf den Boden zu legen!

Ein bisschen habe ich mir noch aufbewahrt, denn Staub versteckt sich auch unter Teppichen und unter dem Kleiderschrank!

langer Weg zurück in die Zukunft

Sorry, dass ich nicht mehr gemeldet habe – aber ich hatte die Hände voll mit Malerfarbe …

Wer nach meinen letzten Blogs den Eindruck bekommen hat, wir hätten die Nase voll von einem Baustellenleben in den eigenen vier Wänden, liegt vollkommen richtig – allerdings hat das Vorzimmer nach den vielen Wochen, in denen es leergeräumt als Lagerfläche für das viele „Allerlei“ herhalten musste, so deutlich seine dunkle Seite, sprich deutliche Gebrauchsspuren, zum Vorschein gebracht, dass wir gar nicht umhin konnten, hier Hand an die Rolle zu legen!

Sollte ja nicht so schwierig sein, zumal wir bei „unserem guten Geist“ gut aufgepasst hatten – oder doch nicht?

Beim Abkleben war Bodo mehr als professionell

 

– ich bin bei solchen Dingen ja eher der „Es-wird-schon-keine-Farbkleckser-geben-Typ“.

Trotzdem habe ich mich zum Mal-Akt dann doch sicherheitshalber in „Schale“ geworfen und das „Maler-Kondom“, das wir uns im Frühjahr für die Terrassenwand-Sanierung besorgt hatten, angezogen – darunter nur Shirt und Shorts … heiß wurde mir aber trotzdem!

Zum Eingewöhnen begann ich mit einem Langstielpinsel und der Minirolle im Thermen-Kammerl – da war´s recht rasch eine wahre Freude, zu sehen, wie die über die Jahre verschandelten Flächen mit einem Mal in hellstem Weiß erstrahlten!

Na dann: ran ans Vorzimmer! Tapfer habe ich mit der großen Malerrolle auf einem Verlängerungsstiel bei der Decke begonnen – das Ergebnis: ein steifer Nacken, müde Arme – und ein fleckiger Plafond! Warum das nur!?!?!?

Nicht umsonst spricht man von Mal-Technik und nicht von Mal-irgendwie-wird-es-schon-Weiß-werden! Und auch an den Wänden zeichneten sich deutliche Längsrillen ab. – Die Farbe aus, Bodo kritisch – und ich deprimiert, weil ich offenbar mit der großen Rolle einfach nicht zu Rande komme 🙁

Am nächsten Morgen fuhr Bodo gleich zum Lagerhaus nach Schwechat (15 Kilometer!), um einen weiteren 5 kg Eimer mit der speziellen Malerfarbe zu besorgen – sollte doch für die wenigen Quadratmeter genügen oder nicht? … siehe weiter unten …

Beginn des zweiten Akts dieser Tragik-Komödie! Bodo brachte mir auch eine mittelgroße, daher etwas handlichere Rolle mit, mit der ich dann einen weiteren Versuch startete. …

Am Abend drohte Bodo damit, auszuziehen, wenn dieser allgemeine, langandauernde Baustellen-Ausnahmezustand nicht endlich zu einem Ende käme und der Wohnraum wieder bewohnbar würde!!!

Letzter Versuch? Dann bitte noch einen 5 kg Eimer! Und während Bodo brav zum Lagerhaus fuhr – die Verkäuferin dort hat schon gelacht, wenn er dort aufkreuzte … „und täglich grüßt das Murmeltier …, begann ich mit dem Rest aus dem „alten“ Eimer bei den Wänden – jetzt laut Ratgeber in kleineren Abschnitten, mit senkrechter und horizontaler Rollenführung – nur ja kein hektisches Kreuz-und-Quer mehr! Und tatsächlich: mit einem Mal war ich konzentrierter, achtsamer, ruhiger – schon mal was von MAL-YOGA gehört? Vielleicht ein neuer Weg zur Gelassenheit – die Wände bekommen zumindest eine gute Bewertung!

Bei der Decke hat mir dann doch Bodo geholfen – immer abwechselnd … das Ergebnis hier ist zwar noch immer nicht super-perfekt, aber es war Gemeinschaftsarbeit, damit sind wir beide quasi zu gleichen Teilen „schuld“ … und nachdem fast 20 Kilo an den Wänden und an der Decke haften, geht einfach nicht mehr! Außerdem ist nicht nur unsere zuletzt gekaufte Farbe aus, auch im Baumarkt ist das Regal nun leer!

Am Nachmittag haben wir dann begonnen, die Vorzimmer-Möbel wieder an den Platz zu stellen, wo sie vor mittlerweile sieben Wochen (!) zuletzt standen – jetzt ist es im Wohnungseingang halt wieder enger, dafür kann man sich im Wohnraum wieder ein bisschen freier bewegen, und wir müssen den Kopf nicht mehr einziehen, wenn wir, um ins Bad oder Klo zu kommen, durch den durchsichtigen Vorhang schlüpfen müssen

– und es hat sich gezeigt, dass wir den Herbst dazu nutzen sollten, uns von unnötigem Ballast zu trennen: verkaufen, verschenken, spenden, wegschmeißen!

Davor darf ich noch einmal kleckern, denn die Türstöcke brauchen auch einen neuen Anstrich! Und danach? … da kaufe ich mir vielleicht einen Malblock und Kreidestifte … oder ich tobe mich künstlerisch einfach auf den weißen Wänden aus? Ist jetzt ja abwaschbar! … Ich glaube aber, dann muss ICH ausziehen! 🙂

Entzug!

Und dann waren sie mit einem Mal weg – die Handwerker und auch „unser guter Geist“, der als Finalist am Samstag um Punkt 12:00 Uhr mittags all seine Utensilien zusammenpackte und das Belohnungsbier, das „normalerweise“ erst um 17.00 Uhr mit Bodo geteilt wurde, nun einfach als Aperitiv betitelte. Als wir ihm halfen, die Sachen, die er zum Ende hin zum Verfugen der Fliesen und für die Elektrik im Bad gebraucht hat, zu seinem Transporter zu tragen und uns mit der noch immer gebräuchlichen Form des Faust-Aufeinander-Schlagens von ihm verabschiedeten, kam fast so was wie Wehmut auf – schließlich war er fast 4 Wochen lang beinahe täglich bei uns „zu Gast“! Und wenn derjenige dann auch noch ein sympathischer Kumpel ist und für Bodo eigentlich sowas Ähnliches wie ein Seelenverwandter geworden ist, freuen wir uns geradezu aufs Wiedersehen, wenn es um die Abrechnung geht!

Nur was ist morgen am Montag? Kann uns BITTE irgendjemand irgendjemanden um Punkt 8:30 Uhr vorbeischicken, der bei uns irgendetwas handwerkeln will? Ich befürchte fast, dass wir in den kommenden Tagen von Entzugserscheinungen gebeutelt werden könnten!

Um aber allem Irrglauben vorzubeugen: wir sind noch lange nicht fertig! Nur die Handwerker, die sind fertig mit unserem Bad / WC. So gesehen sieht alles noch ein bisschen karg und nüchtern aus, wie auf den Bildern unweigerlich zu erkennen ist. Außerdem ist unsere Ehrfurcht vor den weiß gestrichenen Wänden so groß – es war halt einfach eine Schweinearbeit, die Wände nach den alten Fliesen so glatt zu bekommen! -, dass wir die Fugenmasse gerne noch etwas länger austrocknen lassen – als Vorwand dafür, nicht im Bad zu duschen. Aber gestern Abend so im Schein des dünnen Kipferl-Monds auf der Terrasse zu duschen, das hatte schon seinen eigenen Reiz und Charme – sogar Bodo hat mittlerweile (dank dem außergewöhnlichen trocken-heißen Sommer hier in Wien) am Draußen-Waschen Gefallen gefunden!

Offenbar kann man sich so rasch ans Außergewöhnliche gewöhnen, dass das Annehmen von Normalität geradezu Angst bereitet! Vielleicht sind es aber einfach die noch fehlenden Glaswände, die uns lieber mit Kaltwasser duschen lassen als uns unter der Kopfbrause zu entspannen, denn die Umstellung aufs neue WC und die neue Armatur im Bad-Waschtisch ging sehr rasch. Und auch der Spiegelschrank stellt keine „Bedrohung“ dar – die „bisschen“ vielen Fingerabdrücke werden einfach mit dem Supertuch, das uns Bodo´s Mutter zukommen hat lassen, wegradiert! Und das Barfußgehen auf den leicht rauen Fliesen ist ein Traum!

Ich denke, wir lassen die vergangenen 6 Wochen jetzt erst einmal sich ein wenig setzen, bevor wir uns mit dem Stauraum-Verbau unter dem Waschtisch und rund um ihn herum näher befassen (denn der alte Unterschrank ist mit einem Mal so hausbacken  und passt gar nicht mehr dazu!!!) – und dann: dann haben wir sehr wahrscheinlich wieder Handwerker bei uns!

 

zum Vergleich – so sah es vor 6 Wochen aus:

… Ich halte Euch am Laufenden, wenn „Krimskram und Schnickschnack“ Einzug ins neue Bad und ins neue WC gefunden haben! Jetzt beginnt die Phase, die MIR richtig viel Spaß macht – mit Altem und Neuem Räumen eine besondere Note zu verleihen! 🙂

Lux, lucis – bald alles im neuen Licht

Heute kamen „pünktlich“ um 8:00 Uhr – ääähm: um 9:00 Uhr – die Installateure, wieder Herr Franz, aber mit einem „Neuen“. Wir lassen sie mal tun. Für die Mängelbesprechung hat sich Bodo prophylaktisch seine neue, aber bereits von Spuren gekennzeichnete, Arbeits-Jeans angezogen …

Gestern war bei „unserem guten Geist“ eine ruhige Hand angesagt, denn so easy-cheesy eine harmlose Silikonfuge aussieht – eine solche sauber aufzubringen, ist eine eigene Wissenschaft: zuerst die Festlegung, wie dick die Silikonfuge sein soll, dann die Aufsteckdüse an entsprechender Stelle kappen, dann das gleichmäßige Ziehen einer „Line“ – und dann muss alles ganz schnell gehen: „unser guter Geist“ hat einen Spezial-Löffel, mit dem das Zuviel abgeschabt wird, dann muss angefeuchtet werden (weil das Silikon oberflächlich betrachtet schnell trocknet) – und zum krönenden Abschluss wird mit etwas Speichel auf der Fingerkuppe der Glattstrich erzeugt. Ich habe gut aufgepasst, denn Silikonfugen sollten alle 5 Jahre erneuert werden!!!

Aber das Größte gestern war, dass wir endlich das Bodenvlies weggeben konnten! (Heute liegt es für die Installateure aber vorübergehend wieder als Schutz auf den noch nicht verfugten Fliesen – das wird dann die letzte gute Tag „unseres guten Geistes“ sein.)

Und da strahlen dann auch die weißen – unverfliesten!!! – Wände vor lauter Freude!

     

Lux lucis, das Licht

Vom Glühwürmchen zur Taschenlampe … zum LED-Strahler! Und der ist wahrlich eine sehr gute Investition, wie sich in den letzten Tagen / Wochen herausgestellt hat!

So hatte dann auch ich einmal eine wichtige und tragende Rolle – im wahrsten Sinne des Wortes … in diesem Sinne: Bilder sagen mehr als 1000 Worte!

                 

Man beachte – nebst meiner passablen Statur als Lampenhalter – auch die professionelle Baustellenbekleidung und insbesondere das (nicht vorhandene) Schuhwerk!

Woche 6 startet mit Baustellen-Stopp

Baustellen-Stopp! Und wer ist schuld? Der zweite Stich in den Oberarm hat „unseren guten Geist“ vorübergehend außer Gefecht gesetzt! Gestern lag er mit Fieber im Bett, heute Morgen stand er zwar unerwarteterweise pünktlich um 8:30 Uhr vor unserer Wohnungstür, weil er uns nicht hängen lassen wollte – ein echter SCHATZ! -, aber er war dann doch erleichtert, als wir ihn wieder ins Bett geschickt haben! Gutes Argument: Die Wandfarbe reicht nicht für den zweiten Anstrich! Bodo muss erst einen weiteren Eimer Farbe besorgen!

Vielleicht kommt er heute nachmittags, ansonsten morgen. Wir sind richtig entspannt deswegen – dauert´s halt noch ein wenig länger … so verkürzt sich auch automatisch die Lieferzeit der Duschwände — immer schön positiv bleiben!!!

Der Installateur ist daher auf „Standby“.

Aber!!! Es gibt doch auch gute, erfrischende News:

Wir haben im WC bereits den neuen Wandspiegel (mit LED-Beleuchtung) und den Unterschrank montiert (Foto davon ist leider schwierig zu machen, weil meine derzeitige Bad-Hair-Frisur zu sehr von der Eleganz der Spiegelform ablenken würde … das muss also noch ein bisschen warten!)

Metamorphose eines Glühwürmchens

Bodo meinte gerade zu jemandem: Aus dem Glühwürmchen wird langsam eine Taschenlampe!

Wie man´s nimmt: Wir haben gestern jedenfalls beschlossen, dass wir im Bad doch lieber einen Teppich auflegen … WAS?

Warum nicht? So ein Baustellen-Vlies hat doch Charme: es ist „bunt“, man sieht keinen Schmutz (er bleibt stattdessen an rauen Fersen haften), und man jederzeit das Verlegemuster ändern.

Lagerkoller!!! Baustellen-Wahnsinn!!!

Aber jetzt mal ernst: Nachdem „unser guter Geist“ gestern nochmals (!!!) die Wände im Bad verspachtelt und nach dem Trocknen nochmals (!!!) fein abgeschliffen und danach mit einem feuchten Wischtuch entstaubt hatte, haben wir das schon leicht lädierte Vlies entfernt – für 5 Minuten war unser Bad dann auch quasi „fliesenfrei“ – und ein frisches aufgelegt – und das in gemeinsamer Maßarbeit … aber mit der scharfen Schere am Vlies hatte eindeutig ich den qualitativ besseren Schnitt! Bei der Folie zum Abdecken der Fliesen waren es dann genau 5 Zentimeter zu wenig, die mit dem breiten Malerkreppband ausgeglichen werden mussten – für 5 Minuten Spaß muss immer Zeit sein! Das gestrige Tagwerk wurde dann mit dem Auftragen der Grundierung beendet – ich durfte mit dem langen Pinsel in den Ecken arbeiten, dort, wo man mit der Rolle nicht hinkommt. Bodo mit Argusaugen hinter mir: Wenn du das ordentlich machst, darfst du später dann das Vorzimmer ausmalen. Na dann: demnächst darf ich mich mit weißer Wandfarbe bekleckern!

Dass sich unsere Baustelle bald der – hoffentlich – (vor-)letzten Bauphase nähert, sieht man auch daran, dass „unser guter Geist“ gestern Abend all das mitgenommen hat, was er hier bei uns nicht mehr brauchen wird: Fliesenschneider, einige Eimer, Reste von „Anmach-Zutaten“ für Schnellzement, Fliesenkleber, Wasserwaagen, Schneid-Unterlagen, Spachteln etc. etc. – daher steht im Vorzimmer nur mehr das herum, was zum Malen und Verfugen notwendig ist. Und die Nachbarn werden sich freuen, dass auch im Stiegenhaus kaum mehr was an der Wand lehnt – abgesehen von den Restfliesen („unser guter Geist“ hat echt gut gearbeitet!!!) und den Säcken mit dem Bauabfall.

Ja, es wird ein wenig lichter!

Heute wird erst am Nachmittag weiter gearbeitet. Bodo hat aber die „ruhige“ Zeit genutzt, um Überlegungen anzustellen, wie er zukünftig sein eigenes Werkzeug-Sammelsurium am besten unterbringen kann, nämlich unterhalb von der Therme und … NEIN!!! … auch im Bad!?!? Halb so wild, da sind wir gerade am Austüfteln von „unsichtbaren“ Lösungen – wofür wir aber einen Tischler brauchen werden –

aber das wird dann wohl eine ganz andere Geschichte!

Die Würfel sind gefallen …

… aber die Wandfliesen halten!

Yesss – gestern zu Mittag war es dann soweit: das Thema Fliesenverlegen kann abgehakt werden!

Neben sehr viel Fingerspitzengefühl und Technik war aber auch extrem viel MAN-Power erforderlich (daher nix für schwache Frauen :-), denn eine einzelne Fliese 120 x 60 cm bringt ein Gewicht auf die Waage, dass einem der Schweiß auf der Stirn erscheint und der Bizeps zum Zittern neigt! Daher auch unsere Bange, dass die Fliesen dann überhaupt an der Wand kleben bleiben … Schwerkraft und so! Aber der Fliesenkleber hält offenbar, was er verspricht – es ist jetzt ein Tag vergangen und alles sitzt perfekt!

Das tut jetzt mal einfach gut – ein wichtiger Milestone sozusagen.

Trotzdem bleibt noch genug zu tun für „unseren guten Geist“: die Wände müssen fertig grundiert werden, Acryl muss in die Ecken gespritzt werden, dann erst der finale Anstrich und die Fiesenfugen müssen noch gefüllt werden … klingt nicht viel, bedeutet aber: ZEIT!

Und es wird wirklich ZEIT, denn die Outdoor-Temperaturen haben in den letzten Tagen etwas abgenommen – und wenn dann auch noch ein frischer Wind über die Terrasse zieht, wird´s beim Duschen doch ein wenig huschi – Abhärtung pur! Da hat auch das lästige Virus keine Lust, sich niederzulassen!