Geduld ist wirklich die Tugend der Starken!
Wann hat das alles eigentlich angefangen? Die Zeit vergeht so unüberschaubar schnell und doch wieder lähmend langsam! Das menschliche Gedächtnis blendet gerne aus, was unangenehm erscheint.
Am Anfang war das Wort: „Es muss eine neue Küche sein!“
Dann kam die Planung mit vielen heftigen Dialogen.
Endlich war der Tischler gefunden – das Vertrauen aufgebaut, … die erste Anzahlung geleistet.
Dann kam mal lange nichts – unser zwiegespaltener Wanderurlaub brachte die erste Zäsur, Bodo´s Sommer-Schul-Spektakel die zweite.
Dazwischen eingeschoben der Abschied von der „Alten“, die zuweilen ziemliche Herausforderung, immer schön systemelastisch zu bleiben und die Erkenntnis, dass man durchaus auch mit weniger auskommen kann – mit weniger vielleicht schon, aber dieser schräge shabby Chic, den wir da inszeniert hatten, hat doch irgendwann ein Ablaufdatum?!
Auch der Sommer hatte eigentlich ein Ablaufdatum, nur wollte er es nicht wahrhaben, denn solange ich draußen im Freien duschen kann, braucht es noch keine Küche – äh?!
Endlich!
Endlich die Verständigung: am Montag wird angeliefert, am Dienstag wird aufgebaut! Bodo übernahm bravourös die „örtliche Bauaufsicht“ und hätte gerne auch geschraubt, aber da legten die Monteure ein klares Veto ein! Ich war nur von der Ferne dabei – Bodo versorgte mich regelmäßig mit ein paar Fotos.
Abends dann das erste breite Grinsen :-).
Tags darauf wurde Naturmaß für die Arbeitsplatte aus Keramik genommen – das allein dauerte 2 Stunden! Klar, da der raumseitige Block aus dem Winkel fällt!
4 weitere Wochen, in denen wir nach und nach die Schubladen mit Filz auslegten und befüllten, in denen die provisorische Arbeitsplatte aus gestückelten Holzplatten bestand und uns auch noch das billige Spülbecken durch jeden Abwasch begleitete. Die alte Armatur verlor immer öfter heftige Tränen – aus Kummer, uns verlassen zu müssen.
Die neue Herdplatte mit Induktion ist aufgrund der vielen Features noch eine Herausforderung – die Gebrauchsanleitung daher immer griffbereit!
Herrlich das Backrohr auf Augenhöhe und der wieder stramm fixierte Geschirrspüler!
Dann endlich der final countdown: die Arbeitsplatte kam in 3 Teilen und mit 3 Monteuren – ein Teil musste hinaufgetragen werden. Man möchte meinen, die Platte ist ruck-zuck aufgelegt und geklebt – weit gefehlt: über 5 Stunden hat diese Prozedur in Anspruch genommen! Jetzt war Bodo´s Mithilfe gefragt, denn die Monteure wollten weder den Herd noch das Spülbecken anschließen – da hat Bodo mittlerweile allerdings Routine!
An diesem Abend gab´s dann doch nur Tiefkühlpizza, weil der eingeklebte Herd und das eingeklebte Spülbecken noch „Ruhe“ brauchten.
Gestern wurden dann noch zwei nachbestellte Schubladen geliefert – best-mögliches Volumen-Ausschöpfen der Unterschränke! Der Durchlauferhitzer ist angeschlossen, die neue schwarze Armatur sitzt prächtig in der Mitte und vergießt keine einzige Träne! Die Arbeitsplatte wird regelmäßig gestreichelt …
Endlich!
Endlich ist die Küche fertig!
Fertig? Ja und nein, denn der alte Hochtisch aus massivem Holz passt nun gar nicht mehr ins Bild – aber da gibt es bereits eine Idee … aber das ist eine andere Geschichte!
Und so sieht sie aus, die Neue: schlichte Eleganz mit einem gewissen Etwas inkl. der Ambiente-Beleuchtung 🙂