Kritischer Spiegelblick

Heute Morgen muss der Blick in den Spiegel etwas kritischer ausfallen – denn: es ist wieder mal ein ganzes Jahr, sind 365 Tage um & vorbei, vergangene Tage, die eine Wende in der Altersangabe bedeuten. Schock oder Freude oder gar Dankbarkeit? Schwere Frage, leichte Antwort: von allem ein wenig:

Schock, denn Jahrgang 66 bedeutet, dass die Jahrhunderthälfte bald in nächste Nähe rückt. Personen in meiner allernächsten Umgebung können dies gar nicht mehr erwarten … ich schon, wenn ich ehrlich bin.

Freude, weil liebe Menschen um mich herum sind und auch einige SMS oder Anrufe zeigen, dass ich trotz Feiertagsmüdigkeit nicht in Vergessenheit geraten bin.

Dankbarkeit, denn bisher ist alles gut gegangen, habe ich vieles erfahren und erleben dürfen, was anderen Menschen nicht vergönnt ist. Dankbarkeit auch, weil die Falten im Gesicht sich noch in Grenzen halten und die Zipperleins sich zu sehr vor mir fürchten.

Muss man Angst vor dem Altern haben? Wenn man 6 Jahre ist und dann auf einmal 10, ist man ja auch „alt“. Ab wann beginnt das „Alter“? Dann, wenn es einem die Reklame und Produkte in Apotheke und Drogeriemarkt vorgeben? Wäre es nicht viel sympathischer, wenn man von Weisheit sprechen würde? Das klingt nobel, ehrfürchtig und irgendwie cool. OK, ab jetzt will ich der Weisheit einen Schritt näher kommen. Weise zu werden ist ein weit höherer Anreiz, es mit jedem einzelnen der nächsten kommenden Tage aufzunehmen.

Trotzdem: Antiaging-Cremes werden weiterhin meine Haut verwöhnen, sportliche Betätigung wird meinen Muskelapparat strapazieren und modische Phantasien werden hoffentlich nicht nur mein Auge erfreuen.

In diesem Sinne: Happy Birthday, ALTES Haus!

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