Fuchs, du hast die Stadt erobert!

Ich finde es einfach GROSSARTIG!!!

… den x. Lockdown mit all seinen Konsequenzen und Auswirkungen? – natürlich nicht, obwohl ich den Eindruck habe, dass dieser ach so strenge Lockdown hier in der Stadt sowieso mit vielen Umgehungen gelebt wird: überall Click & Collect, an den Würstelbuden herrscht großer Andrang – der 50-Meter-Konsumationsabstand wird sowieso ignoriert! -, in den öffentlichen Verkehrsmitteln drängen sich die Passagiere, weil´s draußen zu windig ist; auffallend vielleicht nur die übervollen Sammelsäcke für die Gurgeltests …

… mein derzeitiges Lebendgewicht? – na sicher nicht! … schokoladische Versuchungen im Super-Rabatt-Angebot sind einfach schrecklich … köstlich, aber fatal, wenn der Abendsport nur durch einen 3,5 Kilometer-heimwärts-Spaziergang ersetzt wird!

… meine aktuelle Frisur? – auch nicht, denn mein Friseur-Engelchen hat letztes Mal sein goldenes Händchen leider nur verhalten eingesetzt und jetzt kämpfe ich morgens mit allen Tricks, um die Haare in haltbare Form zu bekommen!

… unsere Advent-Deko 2021? – ist ok, aber doch kein Grund zum Jubeln, denn das Kerzenangebot im Supermarkt war redlich spärlich – hatte ich doch nur die Wahl zwischen „Kerze im Glas“ und „Grab-Kerze“!

… den „Black Friday“, der sich über Tage und Wochen hinzieht? – mehr als mühsam, wenn man von allen Seiten mit Newsletter und Werbeeinschaltungen überhäuft wird und zum Kauf von Dingen verleitet wird, die man nie und nimmer braucht!

Nein, was ich einfach großartig finde, ist, dass auch mitten in der Stadt und weit weg vom Naturschutzgebiet Nicht-Haustiere ein Zuhause gefunden bzw. die Stadt für sich okkupiert haben!

Am Montag stand frühmorgens wieder ein junger Hirsch am Rand der Prater Hauptallee – wie zur unsichtbaren Salzsäule erstarrt, um unsichtbar zu bleiben … ist der überhaupt echt???

Im Sonnwendviertel-Park tummeln sich in den Morgenstunden immer ein paar Hasen auf der Wiese … von Vermehrung ist hier aber nichts zu sehen!

Aber, und das ist sozusagen eine Premiere (für mich): heute Morgen, im 300 Meter von meiner Wohnung entfernten Park, spazierten im schwarzen Morgengrauen zwei Füchse (!!!) vor mir auf dem befestigten Weg! Der eine war schon weiter voraus, der Nachzügler, keine 3 Meter von mir entfernt, hat mich verdutzt und etwas ängstlich angesehen, woraufhin ich mit beruhigenden Worten abgebogen bin, um ihm die Möglichkeit zu geben, seinem Kumpan ungehindert nacheilen zu können.

Ich finde es großartig, dass sich Tiere, die eigentlich in einem großen Wald viel mehr Spielraum hätten (vielleicht aber auch mehr Gefahren?), in einer Großstadt zurechtfinden … man nennt sie dann auch „Stadtwildtiere“ – allerdings stellt sich mir dann doch auch die Frage: Von wo kommen diese Füchse? Sind sie hier von Menschenhand ausgesetzt worden? Oder sind sie von irgendwo ausgebüchst, weil es in einer städtischen Parkanlage immer was zu futtern gibt?

Dieses Rätsel gilt es jetzt noch zu lösen! – dazu vielleicht ein interessanter Link zum Nachlesen:

Füchse in der Stadt – oe1.ORF.at —

https://oe1.orf.at/artikel/664737/Fuechse-in-der-Stadt

„Füchse sind sehr intelligente Tiere, sie sind sehr anpassungsfähig und lernen rasch, Füchse können ausgesprochen gut klettern, sie sind sehr schnell und sie sind zu Land wie auch im Wasser unterwegs, sie können durch die kleinsten Löcher schlüpfen, die Füchse sind sehr gut angepasst und sehr überlebensstark“, sagt der Zoologe Richard Zink.

Daher heute anstelle eines Advent[s]kalender-Fensterchens:
Fuchs, du hast die Stadt erobert,
bleib auch weiter hier,
bleib auch weiter hier,
denn die Leckerbissen aus dem Abfalleimer schmecken dir,
denn die Leckerbissen aus dem Abfalleier schmecken dir!