Des Handwerker´s Freud …

Wie angekündigt hatten wir, nachdem die Installateure das Feld geräumt hatten, ein paar „anregende“ Stunden! Bodo hat sich am Freitag – zuerst noch im vollen Gewand – im Klo „eingesperrt“ und begonnen, die Wände abzuschleifen, um den ruppigen Fliesenkleber loszuwerden. Als er nach einer Weile wieder aufgetaucht ist, war er weiß wie die Wand – nicht, weil ihm schlecht war, sondern, weil überzogen von einer millimeterdicken Staubschicht. Sogar die optische Brille war mit einem Mal zum dichten Sichtschutz geworden (wie seinerzeit bei Wetten dass, …, wenn der Kandidat nichts sehen durfte! Dazu eine satte Schweißschicht – Ihr könnt mir glauben: kein schöner Anblick! Schnell raus auf die Terrasse zum Abduschen! Danach ging´s eher leicht bekleidet weiter – aber nicht weniger schweißtreibend – und es ist hiermit bewiesen, dass feiner Staub gemischt mit salziger Nässe zu einer fangoähnlichen Schicht auf der Haut wird – eine herbe Salzkruste!

   

Ich habe mich samstags dann zuerst unserem ausschweifenden Bücherregal gewidmet: alles abgeräumt, abgestaubt, abgewischt und wieder angefüllt – und gleich die Gelegenheit genutzt, Bücher und Deko etwas anders als vorher zu platzieren. Danach hatte ich meinen Bodeneinsatz – auf den Knien mit einem feuchten Wischtusch bewaffnet, schuf ich nach vielen Tagen wieder ein sauberes Gehgefühl! Der Belohnungsprosecco hat gut gemundet!

Sonntags ging es bei mir „sportlich“ weiter – Spachtel-Yoga im Badezimmer! Nachdem dieser Tag ein möglichst ruhiger sein soll und Bodo keine Lust (und Kraft?) mehr hatte, weitere Wände komplett glatt abzuschleifen, habe ich mit einer kleinen Spachtel alle herausragenden Fugenreste abgekratzt, um so einen möglichst „ebenen“ Untergrund für die weitere Wandbehandlung vorbereiten zu können. Danach waren meine Finger mächtig durchgebogen und der Rest von mir reif für den Gartenschlauch!

Seit Montag ist jetzt unser „guter Geist“ zugange – wieder mit Bodo´s tatkräftiger Mitarbeit: Aufbringen der Wandgrundierung, Abschleifen buckliger Reste auf dem Estrich – und dann ENDLICH!!! – mal die optisch „schöneren“ Dinge: seit 5 Minuten sind die Bodenfliesen im WC verlegt … eine Fliese ging dabei leider zu Bruch (der Saugnapf war mit einem Mal zu schwach) … damit ist unsere Reserve ausgeschöpft (und dabei ist das Bad noch gar nicht dran!) … und wir können jetzt in den nächsten Stunden nicht aufs Klo!!!

Fakt ist, dass Vorbereitungsarbeiten immer sehr zeitaufwändig sind und verbunden mit Wartezeiten (wenn etwas zum Beispiel austrocknen muss ).

   

Fakt ist, dass man viel Lager- und Manipulationsflächen braucht – was da alles an Kübeln und „Dingsda“ zusammenkommt!

Fakt ist aber auch, dass die meisten Handwerker in irgend einem Eck einen „Pfusch“ bauen (müssen?) – so lustig-engagiert unser Installateur-Team auch war, sind doch einige „Hoppalas“ passiert, die unser „guter Geist“ und Bodo jetzt irgendwie wieder ausbügeln müssen – Kompromisse inbegriffen (hier fungiere ich dann als „Entscheidungsorgan“ – und ich bin wahrlich tolerant!). Das ist ärgerlich, insbesondere dann, wenn der Chef die Leistung seiner Jungs nicht final kontrolliert, dafür aber unmittelbar die erste Rechnung stellt! Ist die Handwerksfreud` nur mehr auf den Feierabend beschränkt?