Vampire mit guten Absichten

Nein, ich schreibe jetzt nicht über die Gelsen, die uns derzeit pünktlich ab 21:30 heimsuchen – ich frage mich, woher die Blutsauger kommen, wo wir doch weit weg von einem Tümpel wohnen – brüten sie etwa in unseren Terrassen-Pflanzen?

Nein, ich meine die netten Leute von der Blutspendezentrale, die ich gestern wieder einmal besucht habe. Im Sommer werde ich immer telefonisch eingeladen, denn da herrscht Engpass bei den Blutkonserven, und es wird jede Spende benötigt.

Also bin ich gestern quasi in der Mittagspause hin („quasi“ deshalb, weil ich während der Arbeit kaum pausiere; bin derzeit wie ein Pfitschipfeil unterwegs!). Zuerst gibt´s den Piekser in den Mittelfinger und die Bestimmung, ob der Eisenwert ausreicht oder nicht. „12,5“ ist die magische Zahl – gestern brachte ich es sogar auf den Schwellenwert 12,2 (sonst meistens unter 12,0, was dann bedeutet: „heute leider nicht!“), weshalb ich zum kleinen Blutbild musste … welche Vene nehmen wir? Die „bessere“ wird für allfälliges Blutspenden reserviert, also wird die linke Armvene in Angriff genommen. Blöd nur, dass sich die so schreckt, dass sie abtaucht, weshalb nur mit Mühe und Plage die notwendige Blutmenge entnommen werden kann. Dafür ist das Ergebnis überraschend super: 14,0!!! Haben die letzte Eisenkur und das morgendliche Yoga doch endlich Wirkung gezeigt?

Also Wechsel zum rechten Arm! Doch was ist heute nur los? Die rechte Vene zeigt sich solidarisch und bockt ganz ordentlich. Quasi zu zweit versuchen Ärztin und Schwester, die Nadel in die richtige Lage zu bringen – zum Glück bin ich nicht allzu wehleidig, aber einmal war dann doch der kurze Moment, wo ich die Luft anhalten und die Augen zusammen pressen musste. Ich dachte schon, die Nadel kommt quer durch die Haut wieder raus! Das Abzapfen wurde dann auch früher als sonst abgebrochen – aus Mitleid mit mir!

Na ja, bei der offiziell 10. Blutspende darf es schon ein wenig spektakulärer sein! Als Dankeschön gab es eine Schachtel Merci – und eine weitere als Draufgabe, weil ich so tapfer war!

Was mich generell so begeistert am Blutspenden, sind die Menschen, die hier arbeiten: alle miteinander verbreiten eine Fröhlichkeit, sind nett zueinander und noch netter den Spendern gegenüber, sodass jeder das Gefühl bekommt, mit seinen 450 ml Blut etwas Großartiges zu leisten.

Ich gehe jedenfalls gerne hin – und nicht nur wegen den Mannerschnitten, die danach sowieso ausgeteilt werden!

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