Advent 2020 – # 17

Und noch einmal der Dalai Lama – eine Quelle lebensbejahender Weisheiten:

„Denke daran, dass etwas, was du nicht bekommst, manchmal eine wunderbare Fügung des Schicksals sein kann.“

Weihnachten naht – die Wunschliste ans Christkind wird jedes Jahr länger … wie soll man einem Kind verständlich machen, dass das Christkind nicht alle Wünsche erfüllen kann?

Entspringen Wünsche dem Umstand, dass Werbung, Konkurrenzgedanken, Prestige, … mit mächtig-starken Tentakeln nach einem greifen, an sich saugen und mit Begierde vollstopfen?

Im Projektgeschäft gibt es, wenn jemand die Entwicklung einer Immobilie bestellt, die Maxime: „Sage mir nicht, was du dir wünscht, sondern, was du brauchst!“ Denn Wünsche sind selten ein Spiegel von Bedürfnissen, sondern eher der Spiegel, der nach dem besten, größten, beliebtesten, am meisten gefragten, … Wunsch verlangt.

Um wieder auf Weihnachten zurückzukommen: Hier wird gerade darum gebuhlt, wer eine von den limitierten brandneuen X.Boxen ergattern kann oder die neueste der neuen Playstations. Zusammenbrechende Server, Wartelisten, überzogene Preise sind das vorprogrammierte Resultat – und alle (die auf X.Boxen und Playstations stehen bzw. sich in der Bedrängnis wiederfinden, dass Sohn oder Tochter sich eine solche gaaaaaanz irrsinnig toll wünschen) sehen diese Falle, aber keiner will es wahrhaben!

Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich meinen Fetischismus – cooles Gewand und schrille Schuhe – in geordnetem Ausmaß befriedigen kann. Aber nicht immer ist meine Größe vorhanden. Ich könnte nun natürlich noch in anderen Geschäften oder in anderen Online-Shops suchen – was sehr zeitaufwendig (der Duden empfiehlt ein „e“ statt dem „ä“) und frustrierend sein kann. Oder ich sage mir: „Es soll halt nicht sein – es wird schon einen Grund haben!“ – und bis jetzt bin ich nach einer kurzen Phase der Enttäuschung immer ganz gut damit gefahren.

Denn nicht alles, was ich mir wünsche, brauche ich auch tatsächlich! (Bodo würde es noch an die Spitze treiben, denn er glaubt, dass ich noch immer viel zu viel „brauche“! …)