Großes Lob an die Au!

Jetzt lebe ich seit gut 25 Jahren in Wien und habe bislang einen großen Bogen um das Naturschutzgebiet im Norden Wiens – der Lobau – gemacht. Warum? Wegen der Gelsen-Invasion im Sommer? In der Annahme, dass es dort langweilig sein könnte? Weil die Au „dort drüben“, also in „Transdanubien“ liegt?

Offenbar brauchte es COVID-19 und damit verbunden den Wunsch nach einem gemeinsamen Wiedersehen mit Bodo´s Töchtern, dass wir dann doch hier gelandet sind – sozusagen der kleinste gemeinsame Nenner, wenn die eine Tochter nördlich von Wien wohnt, die andere östlich und wir beide südlich vom Herzen Wiens. Am ersten Mai-Sonntag, am ersten Tag der „Lockerung“, stapften wir daher dann zu viert mit zwei kleinen Hunden mal mit dem Wind, mal gegen den Wind, mal durch Steppe, mal durch Dschungel – und waren sehr überrascht! Angenehm überrascht. So überrascht, dass Bodo und ich gestern am frühen Muttertagssonntag wieder hinfuhren – in knapp einer Viertelstunde von dichter Stadtbebauung in eine unendlich scheinende, weitestgehend unberührte Natur – Wahnsinn! Was für ein Geschenk an uns Städter!

Bodo mit dem Fotoapparat auf der Lauer – die ersten Seerosen, Frösche, Libellen, ein Vogel auf einem Schilfhalm und gar ein Fischotter beim Spielen im Schilf!

Ich dagegen ziemlich spontan mit der akustischen Aufnahmefunktion am Handy „bewaffnet“ – selten habe ich derart laute, kräftige „Balzquaks“ von Fröschen mit aufgeblähten Wangen oder ein derart schelmisch-heimtückisches Flöten eines Kuckucks vernommen!

Drei Stunden lang waren wir bedächtig, beschwingt und neugierig-aufgeschlossen unterwegs, haben dabei sogar kleine Badeplätze entdeckt und über riesenhafte Birken gestaunt – und festgestellt, dass die beste Zeit für die Lobau der frühe Morgen ist, denn spätestens ab 10 Uhr ist an einem Wochenende eindeutig zu viel „Volk“ unterwegs: Spaziergänger, Läufer und Fahrradfahrer – so weitläufig ist die Au dann offenbar doch nicht, als dass man sich aus dem Weg gehen könnte!

Aber jetzt, da wir wissen, dass dieses kleine naturgewaltige Paradies in knapp einer halben Stunde zu erreichen ist, sind wir uns sicher, dass wir öfters hierher zum Luftholen kommen werden – zumindest um diese Jahreszeit und bevor die Gelsen schlüpfen!

Daher gebührt mein heutiges Lob zweifelsohne der Au – der Lobau!

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