Unruhe

Vier Wochen und ein Tag – so viel Zeit bleibt mir noch bis zum Wiener Volksfest-Marathon (da einer der wenigen Marathonstädte, bei denen man Staffel, Halbmarathon und die vollen 42,195 km laufen kann). Abgesehen von der körperlichen Vorbereitung, die heuer etwas durch den beruflichen Stress überschattet ist – auch wenn ich 3-4 Mal pro Woche laufen gehe, fiel es nicht immer leicht, die Beine unter Motivation zu halten – und heute morgen kam ich gar nicht aus dem Bett, weil schlecht geschlafen und Wetterumschwung mit starkem Wind – ist es so, dass ich mir so langsam, aber sicher Gedanken über mein Outfit machen sollte. Die Wintersaison ist vorbei, das heißt die langen Tights werden zu 3/4-Länge empor gezogen. In den letzten Jahren hatte ich für die lange Tour / Tortur immer eine Kompression-Tight bis zum Knie an. Diese fiel am 5.Oktober 2013 aber in Verona in einen Hotel-Abfalleimer, da aufgrund gewisser Körpersalze im Schritt auf peinliche Art und Weise verfärbt. (natürlich lief ich in Verona dann nicht in der Unterhose, sondern hatte eine flapprige dünne Lauf-Short an, mit der ich im strömenden Regen in die Arena einlief).

Meine beiden anderen normalen kürzeren Lauf-Tights sind leider schon ziemlich verschlissen im Laufe der Jahre – sodass ich momentan vor der großen Frage stehe: was werde ich am 13.April anziehen, um mich im Vorbeilaufen der Kilometer-Zähler halbwegs wohl zu fühlen? Also ein Grund zum Zwangs-Shoppen? Schauen kostet ja nichts, und da das Wetter heute nicht mehr an die Sonnentage der vergangenen Woche erinnert, waren wir kurz beim Sport-Eybl. Kompression kennt keiner mehr – habe ich etwas verpasst? Derzeit gibt es auch nur Capri-Tights in bedächtigem Schwarz, einige zumindest mit ein wenig Farbe im Bund. In der Männerabteilung bekam ich dann eine schlauchartig anmutende Hose in die Hand, die ich wie einen Neoprenanzug unter Luftanhalten hochzuziehen versuchte. Abgesehen vom sehr unangenehmen Tragegefühl war das Ding dann auch noch halbtransparent – der Leopardenstring war jedenfalls sehr erfreut, sich im Spiegel betrachten zu können 😉 Das war wohl nix – es bleiben ja auch noch meine Online-Adressen. Aber dass eine Kompression-Tight von Salomon, die auch halbwegs was gleich schaut, 130,- Alpen-Euro kostet, ist schon ungeheuerlich. Bodo, der Fuchs, hat schnell gegoogelt und kann mir was um knapp 40,- bestellen … oder ich verzichte auf den Firlefanz und nehme meine neongelbe Tight, die in jedes Auge brutal einsticht? Am liebsten wäre mir ja ein Laufkleid (ich liebe Kleider ja generell und war vergangene Woche schon traurig, dass ich wegen erhöhter Baustellenbesuche Hosen trug – auf der Baustelle im kurzen Rockerl ist halt nicht so sicher … sicher für die Bauarbeiter – ich will nicht schuld sein, dass ein Installateur sich den Kopf anhaut, wenn er von der Leiter fällt!), aber Laufen und Kleid haben sich noch nicht ganz durchgesetzt. Klar muss da auch eine kurze Tight angenäht sein, so wie beim Tennissport. Laufröcke gibt es ja bereits. Vergangenes Jahr habe ich zufällig ein Laufkleid entdeckt, das im Hochsommer zu tragen ein Genuss ist. Das einzig blöde ist, wenn man noch aufs Klo muss, muss frau sich fast ganz ausziehen – und das tu ich mir vor dem Marathon in der engen Mobil-Klo-Kabine sicher nicht an! Dort hat man eh schon genug damit zu tun, mit möglichst wenig Kontakt ins Gemeinschaftsloch zu treffen. Am Rücken-Zipp dann herumfummeln zu müssen, wenn draußen Hunderte andere stehen, um vor dem Start dringend noch mal Pipi (Langstrumpf ) zu machen, keine Chance – da Panik pur! Heute morgen habe ich im traumlosen Dahindämmern mir ein knallrotes Laufkleid mit Überkreuz-Träger entworfen – wer näht mir das in den nächsten 2 Wochen?

Meine Unruhe wächst!